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Keine Schönheits-OP ohne Zweitmeinung

Zuletzt aktualisiert am 07. März 2022 Erstmals publiziert am 27. November 2019

Der Trend zur ästhetischen Selbstoptimierung hält unvermindert an. Was ob der Aussicht auf ein faltenfreies Gesicht, eine perfekte Brust oder einen straffen Po oft vergessen geht: Auch eine Schönheitsoperation ist ein Eingriff in die körperliche Integrität und birgt deshalb Risiken.

«Die Gefahr einer Komplikation ist zwar klein, aber sie ist dennoch vorhanden», sagt Prof. Dr. med. Nicole Lindenblatt. Die stellvertretende Direktorin der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Universitätsspital Zürich (USZ) rät Frauen deshalb, sich im Vorfeld eines Eingriffes umfassend beraten zu lassen und bei Unsicherheiten unbedingt eine Zweitmeinung einzuholen.
Bei ihr werden denn auch regelmässig Frauen vorstellig, die wissen wollen, ob sie von ihrem Arzt hinsichtlich einer Schönheits-OP gut beraten worden sind oder ob das erzielte Resultat dem entspricht, was Frau hat erwarten dürfen. Gerade hier müsse genau abgeklärt werden, ob die Kommunikation zwischen Arzt und Patientin gestimmt hat, ob also offen und ehrlich angesprochen worden sei, welche Erwartungen im Endeffekt tatsächlich realistisch sind. «Da wir als Universitätsspital unabhängig sind, geniessen wir hohe Glaubwürdigkeit, wenn es um eine grundlegende Beurteilung oder auch eine Zweitmeinung geht», hält Nicole Lindenblatt fest.

Kompetenz wichtiger als der Preis
Zu den häufigsten Schönheitsoperationen in unseren Breitengraden gehören Fettabsaugungen, Brustoperationen, Lidstraffungen und Nasenkorrekturen. Billig sind die Eingriffe nicht, eine Brust-OP kann schon mal 10’000 Franken kosten. Logisch, liegt da die Versuchung nahe, eine günstigere Option in Betracht zu ziehen und den Eingriff im Ausland oder bei einem möglicherweise weniger qualifizierten «Schönheitschirurgen» (der Titel ist erstaunlicherweise nicht geschützt!) durchführen zu lassen. Nicht selten mit wenig zufriedenstellendem Resultat.
Verrutschte Prothesen, asymmetrische Brüste, eingefallene Nasen: Es kommt denn auch vor, dass an der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am USZ korrigiert wird, was andere angerichtet haben. «Besonders schlimm ist, wenn eine Komplikation bei einem ästhetischen Eingriff funktionelle Einschränkungen nach sich zieht, beispielsweise die Atmung durch die Nase nicht mehr möglich ist oder Gesichtsnerven gelähmt sind», so Nicole Lindenblatt. In solchen Fällen kann die Schönheitschirurgin am USZ auf ein interdisziplinär zusammengestelltes Team zählen. Vieles könne man denn auch tatsächlich wiederherstellen, sagt sie, warnt aber gleichzeitig zur Vorsicht. «Frau sollte sich schon gut überlegen, zu wem sie geht, wenn eine ästhetische Optimierung vorgenommen werden soll. Sonst können aus einer Operation letztlich auch deren zwei oder drei werden.» Und das wiederum geht nicht nur an die Substanz, sondern auch ins Portemonnaie.

Die Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Universitätsspital Zürich (USZ) deckt die gesamte Palette an Eingriffen in den Bereichen ästhetische Chirurgie sowie wiederherstellende (rekonstruktive) Chirurgie ab.​