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USZ-Studie sorgt international für Schlagzeilen

Zuletzt aktualisiert am 08. Februar 2022 Erstmals publiziert am 12. April 2018

Der renommierten New York Times sind die neuesten Erkenntnisse aus der sogenannten SOUTH-Studie von USZ und UZH ein grosser Artikel wert. Denn diese weisen darauf hin, dass die heutigen Richtlinien der WHO zur Behandlung von Tuberkulose bei Patientinnen und Patienten mit einer HIV-Infektion möglicherweise revidiert werden müssen.

Tuberkulose, kurz TB, ist die weltweit tödlichste Infektionskrankheit: Jedes Jahr fallen ihr mehr als 1,5 Mio. Menschen zum Opfer. Dies obschon wirksame Medikamente zur Verfügung stehen würden. Viele Patienten leiden neben der TB Infektion aber auch noch an weiteren Erkrankungen. In der sogenannten SOUTH-Studie untersuchen Prof. Dr. Jan Fehr, Infektiologe am USZ, und sein Team gemeinsam mit Forschern in Uganda die Wirksamkeit bestimmter Therapien bei Patienten, die an TB erkrankt und zugleich mit dem HIV Virus infiziert sind.

Nun zeigt sich, dass die Standard-Dosierung der TB Medikamente für diese Patienten oft zu gering ist. Mit fatalen Folgen: Sie bleiben dadurch länger ansteckend und können weitere Menschen mit Tuberkulose infizieren. Die zweite, im Verlauf noch problematischere Konsequenz: Durch eine Unterdosierung können sich multiresistente Tuberkulose-Bakterien entwickeln.

«Die Richtlinien der WHO stammen aus einer Zeit als HIV noch unbekannt war», führt Jan Fehr aus. «Wir wollen herausfinden, inwiefern und wie stark die gleichzeitige Infektion mit TB und HIV die Wirksamkeit der Therapien beeinflusst».  Erste Untersuchungen deuten nun darauf hin, dass eine höhere Dosierung des Medikaments Rifampicin Erfolg verspricht. Für Jan Fehr ein wichtiges Ergebnis, das es noch weiter zu vertiefen und wissenschaftlich abzustützen gilt. Angesichts der globalen Bedeutung der Infektionskrankheit verwundert es nicht, dass sich die WHO sehr für die Resultate der schweizerisch-ugandischen Studie interessiert.

Die SOUTH Studie, eine Kooperation zwischen der Schweiz und Uganda

Seit gut zwei Jahren untersuchen USZ und UZH zusammen mit der Makerere-Universität in Kampala (Uganda) unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Fehr, Infektiologe am USZ und Departementsleiter Public Health am EBPI, UZH, in der sogenannten SOUTH-Studie die Wirksamkeit bestimmter Therapien. Rund 270 Patienten, die zugleich an einer Tuberkulose erkrankt und mit dem HIV Virus infiziert sind, nahmen bisher daran teil.

Mehr zur Kooperation:

http://www.infektiologie.usz.ch/forschung/forschungsgruppen/Seiten/jan-fehr.aspx

https://www.researchersforglobalhealth.org


Zum Artikel der New York Times