Studien suchen Teilnehmende

Fibromyalgie-Syndrom (FMS): FIBRODOPA

Understanding and restoring dopaminergic function in Fibromyalgia patients using a Mindfulness-Oriented Recovery Enhancement (MORE) intervention: a multi-center, randomized 18F-DOPA PET-study (FIBRODOPA)

Ziel der Studie

Aus aktuellen Studienbefunden geht hervor, dass Schmerz und Belohnung von ähnlichen Hirnregionen vermittelt werden und dass diese Regionen beide mit dem Dopamin- und dem Opiatsystem assoziiert sind.

Dopamin ist ein chemischer Botenstoff im Gehirn, der in viele psychische Prozesse involviert ist (z.B. Aufmerksamkeitssteuerung, emotionale Vorgänge wie z.B. Verarbeitung von Belohnungsreizen). Aus neueren Studien weiss man, dass Dopamin auch für die Schmerzregulationsprozesse eine wichtige Rolle spielt.

Fibromyalgie ist eine Erkrankung, deren Leitsymptom chronischer Schmerz ist. Es handelt sich um eine komplexe, schwer behandelbare Erkrankung, die gehäuft bei Frauen auftritt. Hinsichtlich der psychophysiologischen Grundlagen von Fibromyalgie gibt es noch zahlreiche offene Fragen. Eine frühere Studie unseres Teams konnte zeigen, dass bei Fibromyalgie unter anderem Veränderungen in den dopaminergen Prozessen im Gehirn stattfinden und die Reaktion des Gehirns auf Belohnungen verändert sind. Die Behandlung von Fibromyalgie gestaltet sich sehr schwierig. Internationale Guidelines empfehlen vor allem psychologische Interventionen, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie für Patientinnen und Patienten mit Fibromyalgie.

In letzter Zeit gab es vielversprechende Befunde in der Behandlung von Fibromyalgie im Zusammenhang mit psychologischen Therapien durch neuere Ströme der kognitiven Verhaltenstherapie, die sogenannte achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie. Achtsamkeit oder englisch Mindfulness ist definiert als Prozess des ständigen Gewahrseins des gegenwärtigen Augenblicks. Unter diesen neuen Therapieprogrammen gibt es ein 8-wöchiges achtsamkeitsbasiertes psychologisches Trainingsprogramm, das sogenannte MORE Programm, welches Achtsamkeitstraining mit kognitiver Verhaltenstherapie und positiver Psychologie verbindet. MORE ist eine Abkürzung und steht für Mindfulness-Oriented Recovery Enhancement und wurde ursprünglich für chronische Schmerzpatienten mit Opioidabhängigkeit entwickelt. Erste Studien konnten zeigen, dass MORE die Schmerzwahrnehmung reduziert und positive Gefühle fördert. Weiter gibt es erste Hinweise, dass MORE einen Einfluss auf die Verarbeitung von Belohnungsreizen im Gehirn hat, und die Teilnehmenden des Programms wieder lernen, positive Gefühle und Freude an alltäglichen Dingen im Leben zu haben, was wiederum einen positiven Effekt auf die Schmerzwahrnehmung hat.

Fibromyalgie ist sehr oft mit Depressionen und negativen Gefühlen assoziiert. Die Hauptsymptome von Depression sind eine niedergeschlagene Stimmung, sowie Verlust an Interesse und Freude über einen längeren Zeitraum hinweg (mehrere Wochen). Wir wollen in dieser Studie untersuchen, ob durch MORE die Funktionalität des dopaminergen Systems bei Fibromyalgie, sowie die Fähigkeit positive Ereignisse und Dinge zu erleben, verbessert werden kann. Wir erwarten, dass dies zu einer Verbesserung des allgemeinen Befindens und der Schmerzwahrnehmung führen kann. Um den Effekt dieses Programms besser verstehen zu können, möchten wir die Belohnungsfunktion im Gehirn bei Fibromyalgie-Betroffenen vor und nach Absolvierung des Programmes untersuchen. Die Hälfte der Fibromyalgie-Betroffenen (zufällige Zuordnung) wird den gesamten Studienablauf ohne das MORE-Programm durchlaufen. Diese Personen haben aber die Möglichkeit, das Programm zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

Voraussetzung für die Teilnahme

Gruppe 1

Es können alle Personen weiblichen Geschlechts teilnehmen, die an einer diagnostizierten Fibromyalgie leiden. Ausserdem müssen sie zwischen 18 bis 75 Jahre alt sein, sowie eine Dominanz der rechten Hand aufweisen. Gute Beherrschung der deutschen Sprache wünschenswert.

Nicht teilnehmen hingegen dürfen Personen:

  • die pro Woche mehr als fünf Zigaretten rauchen
  • unter psychiatrischen, neurologischen Störungen oder an aktuellem Substanzmissbrauch oder anderen akuten oder chronischen somatischen Erkrankungen leiden (ausser Fibromyalgie)
  • schwanger sind oder stillen
  • wenn Sie in den letzten drei Monaten eine Medikation genommen haben, die Einfluss auf das Dopamin System hat wie beispielsweise Opioide, Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium, Antiepileptika
  • in den letzten 5 Jahren an nuklearmedizinischen oder physiologischen Untersuchungen mit Radiopharmazeutika oder radioaktiv markierten Stoffen teilgenommen haben
  • an einer anderen klinischen Studie teilnehmen

Gruppe 2

Wir sind auf der Suche nach weiblichen, gesunden Probandinnen für unsere Fibromyalgie-Studie. Ausserdem müssen sie zwischen 18 bis 75 Jahre alt sein, sowie eine Dominanz der rechten Hand aufweisen. Gute Beherrschung der deutschen Sprache wünschenswert.

Nicht teilnehmen hingegen dürfen Personen:

  • die pro Woche mehr als fünf Zigaretten rauchen
  • unter psychiatrischen, neurologischen Störungen oder an aktuellem Substanzmissbrauch oder anderen akuten oder chronischen somatischen Erkrankungen leiden (ausser Fibromyalgie)
  • schwanger sind oder stillen
  • wenn Sie in den letzten drei Monaten eine Medikation genommen haben, die Einfluss auf das Dopamin System hat wie beispielsweise Opioide, Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium, Antiepileptika
  • in den letzten 5 Jahren an nuklearmedizinischen oder physiologischen Untersuchungen mit Radiopharmazeutika oder radioaktiv markierten Stoffen teilgenommen haben
  • an einer anderen klinischen Studie teilnehmen

Entschädigung und Zeitauwand

Gruppe 1

Die Entschädigung für die vollständige Teilnahme beträgt 400.- plus einen möglichen Gewinn von bis zu 108.- aus einer Aufgabe. Die Bahnfahrt nach Zürich wird erstattet. Die Untersuchung besteht aus 3 Besuchen, die etwa 2 resp. 3 Stunden dauern (Screening und 2 Testtage)

Gruppe 2

Die Entschädigung für die vollständige Teilnahme beträgt 200.- plus einen möglichen Gewinn von bis zu 54.- aus einer Aufgabe. Die Bahnfahrt nach Zürich wird erstattet. Die Untersuchung besteht aus 2 Terminen, die etwa 1 resp. 3 Stunden dauern (Screening und Testtag)

Ablauf: Was erwartet Sie als Teilnehmende?

Gruppe 1

Zunächst findet eine diagnostische Abklärung statt, bei der wir abklären, ob Sie für die Teilnahme an der Studie in Frage kommen. Die diagnostische Abklärung beinhaltet Interviews, Fragebögen und eine rheumatologische Untersuchung (inklusive Tenderpoint Untersuchung) und dauert ca. 1.5h. Diese Abklärung findet in Zürich (auch z.T. möglich per Telefon oder per Video-Konferenz) statt. Anschliessend werden Sie zufällig entweder der MORE Gruppe oder der Kontrollgruppe zugeteilt. Sind Sie der Kontrollgruppe zugeteilt, können Sie das MORE Programm zu einem späteren Zeitpunkt nach Abschluss der beiden PET und fMRI Messungen nachholen. Das MORE Programm besteht aus 8 Sitzungen in einem wöchentlichen Abstand, die jeweils zwei Stunden dauern. Das MORE Programm wird am USZ durchgeführt und von einem dafür ausgebildeten klinischen Psychologen oder Psychologin oder Psychotherapeuten oder Psychotherapeutin geleitet. Um Aufschluss über dopaminerge Prozesse (Sie werden unter « 1.Ziele der Studie » vorgestellt.) in Zusammenhang mit dem MORE Programm zu erhalten, werden vor und nach Abschluss des MORE Programms Positronen Emissions Tomographie (PET) und eine funktionelle Magnet Resonanztomographie (fMRI) durchgeführt. Die PET Messung und die fMRI Messung dauern jeweils 100-120 Minuten. Um etwas über die Belohnungsfunktion des Gehirns herauszufinden, werden Sie während der Zeit im Scanner eine Belohnungsaufgabe spielen sowie eine Aufgabe zur Emotionsregulierung lösen. Um etwas über ihre Schmerzwahrnehmung im Alltag und ihre Stimmung zu erfahren, werden sie vor und nach der Teilnahme am MORE Programm (oder im Falle, wenn Sie der Bedingung Warteliste zugeteilt wurden, im Abstand von acht Wochen) jeweils während einer Woche beim Aufstehen, am Vormittag, Mittag, Nachmittag, Abend und vor dem Schlafen Fragen zu Ihrer Stimmung, Gefühlen, Schmerzen und positiven Erfahrungen in ein elektronisches Tagebuch auf einem Ipod Touch eingeben (Messungen im Alltag), den Sie von uns für die Studiendauer zur Verfügung gestellt bekommen. Diese Messungen werden auch nach 3 Monaten wiederholt. Um Ausschluss über die Stressmarker im Speichel wie Cortisol und Alpha-Amylase zu erhalten, werden Sie vor und nach dem MORE Programm während drei Tagen fünfmal am Tag (in der gleichen Woche wie die anderen Messungen) eine Speichelprobe sammeln. Diese Proben werden in Ihrem Kühlschrank zu Hause aufbewahrt und in einem voradressierten Umschlag an die Universität Fribourg geschickt. Um etwas über die Zusammensetzung Ihrer Darmbakterien zu erfahren, werden Sie uns einmalig eine Stuhlprobe abgeben. Beim Legen des venösen Zugangs für die PET Messung, werden wir Blutproben abnehmen, um Gene im Zusammenhang mit der Schmerzwahrnehmung zu untersuchen. Die abgenommenen Speichel-, Stuhl- und Blutproben werden mit einem Code versehen und somit verschlüsselt analysiert.

Gruppe 2

Zunächst findet eine diagnostische Abklärung statt, bei der wir abklären, ob Sie für die Teilnahme an der Studie in Frage kommen. Die diagnostische Abklärung beinhaltet Interviews und Fragebögen und dauert ca. 1h. Diese Abklärung findet in Zürich (auch z.T. möglich per Telefon oder per Video-Konferenz) statt. Anschliessend wird eine
Positronen Emissions Tomographie (PET) und eine funktionelle Magnet Resonanztomographie (fMRI) durchgeführt. Die PET Messung und die fMRI Messung dauern jeweils 100-120 Minuten. Um etwas über die Belohnungsfunktion des Gehirns herauszufinden, werden Sie während der Zeit im Scanner eine Belohnungsaufgabe spielen sowie eine Aufgabe zur Emotionsregulierung lösen. Um etwas über ihre Schmerzwahrnehmung im Alltag und ihre Stimmung zu erfahren, werden sie jeweils während einer Woche beim Aufstehen, am Vormittag, Mittag, Nachmittag, Abend und vor dem Schlafen Fragen zu Ihrer Stimmung, Gefühlen, Schmerzen und positiven Erfahrungen in ein elektronisches Tagebuch auf einem Ipod Touch eingeben (Messungen im Alltag), den Sie von uns für die Studiendauer zur Verfügung gestellt bekommen. Diese Messungen werden auch nach 3 Monaten wiederholt. Um Ausschluss über die Stressmarker im Speichel wie Cortisol und Alpha-Amylase zu erhalten, werden Sie während drei Tagen fünfmal am Tag (in der gleichen Woche wie die anderen Messungen) eine Speichelprobe sammeln. Diese Proben werden in Ihrem Kühlschrank zu Hause aufbewahrt und in einem voradressierten Umschlag an die Universität Fribourg geschickt. Um etwas über die Zusammensetzung Ihrer Darmbakterien zu erfahren, werden Sie uns einmalig eine Stuhlprobe abgeben. Beim Legen des venösen Zugangs für die PET Messung, werden wir Blutproben abnehmen, um Gene im Zusammenhang mit der Schmerzwahrnehmung zu untersuchen. Die abgenommenen Speichel-, Stuhl- und Blutproben werden mit einem Code versehen und somit verschlüsselt analysiert

Datenschutz

Alle Daten werden vertraulich behandelt. Für die Versuchspersonen ergibt sich kein medizinischer Nutzen.

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass Ihre Daten bei Zustandekommen eines Kontakts registriert werden. Sollten Sie an einer Studienteilnahme nicht interessiert sein, werden Ihre Daten unverzüglich gelöscht.

Sind Sie interessiert? Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik
Universitätsspital Zürich
Mara Zuber
Haldenbachstrasse 16/18
8091 Zürich

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