Unfruchtbarkeit bei Mann und Frau

Zeugungsunfähigkeit, Sterilität, Infertilität

Einigen Paaren gelingt es nicht, auf natürlichem Wege ein Kind zu zeugen und leibliche Eltern zu werden. Sie bleiben ungewollt kinderlos. Die Gründe für die Unfruchtbarkeit/ Fruchtbarkeitsstörungen sind vielfältig – Unterschiedliche Faktoren sowie der individuelle Lebensstil können dabei eine Rolle spielen. Die Ursachen können beim Mann oder der Frau liegen – aber auch bei beiden Geschlechtern. Durch verschiedene Methoden der künstlichen Befruchtung gelingt es vielen Paaren dann doch, schwanger zu werden.

Überblick: Was ist Unfruchtbarkeit?

Unfruchtbarkeit bedeutet, dass ein Mann auf natürlichem Weg kein Kind zeugen (= Zeugungsunfähigkeit) oder eine Frau nicht schwanger werden kann. Ein anderes Wort dafür ist Sterilität. Daneben verwenden Fachleute noch den Begriff „Infertilität“. Dies bedeutet bei der Frau, dass sie zwar schwanger werden kann, eine Konzeption prinzipiell möglich ist, jedoch kein lebensfähiges Kind austragen kann. Umgangssprachlich werden alle Begriffe jedoch oft synonym verwendet, obschon deren Bedeutung nicht gleich ist

Nicht bei jedem Paar, das nicht gleich schwanger wird, liegt bei einem oder beiden Partnern eine Unfruchtbarkeit vor. Die meisten Paare probieren es sechs bis zwölf Monate, bis sich der Erfolg in Form einer Schwangerschaft einstellt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert die Unfruchtbarkeit so: Erst, wenn bei einem Paar sich trotz regelmässigem, ungeschützten Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft eingestellt hat, das Paar also ungewollt kinderlos bleibt, könnte eine Unfruchtbarkeit beim Mann oder der Frau vorliegen. Dann ist eine gynäkologische Abklärung der Frau sowie eine urologische Abklärung des Mannes empfohlen.

Eine Vielzahl von möglichen Ursachen können zu einer Einschränkung der Fruchtbarkeit führen und damit einem Kinderwunsch entgegenstehen: Körperliche, und psychische Faktoren kommen in Frage, aber auch der Lebensstil kann mitentscheidend sein. Beispiele sind längere Stresssituationen, starker Nikotinkonsum oder ein hoher Alkoholkonsum, aber auch Übergewicht. Die Gründe liegen genauso oft bei Männern wie bei Frauen – manchmal auch bei beiden gleichzeitig. Zudem findet man bei einigen Paaren, trotz unauffälliger Abklärung beider Partner, keine Ursache. Bei einigen ist die Fruchtbarkeit auch nur herabgesetzt.

Gründe einer Unfruchtbarkeit können wir in vielen Fällen behandeln, sodass Paare doch noch auf natürlichem Weg Eltern werden können. Auch die Reproduktionsmedizin bietet heute verschiedenste Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung, so dass eine Schwangerschaft oft dennoch möglich sein kann.

Unfruchtbarkeit – Häufigkeit und Alter

Wie häufig die Unfruchtbarkeit genau ist, lässt sich nicht exakt beziffern. Oft suchen Paare keinen Arzt oder keine Ärztin auf und legen ihren Kinderwunsch ad acta, wenn es nicht mit dem Nachwuchs klappt. Sie finden sich damit ab, kinderlos zu bleiben oder adoptieren ein Kind. Daher gehen Fachleute von einer hohen Dunkelziffer aus.

In der Schweiz bleibt ca. jedes fünfte Paar ungewollt kinderlos. Weltweit hat ca. jedes sechste Paar Schwierigkeiten, innerhalb der ersten zwölf Monate ein Kind zu zeugen und schwanger zu werden. Forschende der Universität Genf haben im Jahr 2019 die erste landesweite Studie in der Schweiz zur Unfruchtbarkeit von Männern durchgeführt. Sie untersuchten die Spermienqualität bei mehr als 2‘500 jungen Männern zwischen 18- und 22-Jahren, in der Schweiz. Der Studie zufolge war bei vielen Männern eine eingeschränkte Samenqualität vorhanden: 60% dieser jungen Männer erreichten die Normwerte nicht: Entweder waren zu wenig Spermien vorhanden, von der Beweglichkeit her eingeschränkt oder die Anzahl der normal geformten Spermien war reduziert.

Die Ursachen für die Unfruchtbarkeit liegen bei den Frauen und Männern prozentual ungefähr gleich verteilt, so finden sich in ca. 30% eindeutig weibliche, in 30% eindeutig männliche Faktoren. In etwa 20% Prozent der Fälle sind beide Partner daran beteiligt, wenn sich keine Schwangerschaft einstellt.

Unfruchtbarkeit: Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen der Unfruchtbarkeit können sehr vielfältig sein. Zudem können Sie den Mann und die Frau, oder beide gleichzeitig betreffen. Manchmal ist auch nur die Fruchtbarkeit herabgesetzt und solche Paare haben deutlich mehr Mühe als andere, schwanger zu werden. Es kommen körperliche und psychische Faktoren, sowie der Lebensstil als Ursachen für die Unfruchtbarkeit in Frage.

Unfruchtbarkeit: Ursachen bei Frauen

Ein höheres Alter ist ein Risikofaktor für Unfruchtbarkeit. Viele Frauen widmen sich heute zunächst ihrem Beruf, sowie der Karriere und verschieben ihren Kinderwunsch in der Lebensplanung weiter nach hinten, in das 3. Lebensjahrzehnt. Doch die Eizellen altern mit! Je älter eine Frau ist, desto höher ist das Risiko, dass die Reifung der Eizellen gestört und die Eizellreserve eingeschränkt sein kann.

Hormonelle Ursachen für Unfruchtbarkeit

Ein funktionierender Hormonstoffwechsel ist essentiell, wenn eine Frau schwanger werden möchte. Doch manchmal sind sie aus der Balance geraten. Als Folge kann es sein, dass keine ausreichende Menge an Eizellen heranreift, der Eisprung ausbleibt oder sich die Gebärmutterschleimhaut nicht genügend aufbaut und somit für eine Einnistung des Embryos nicht vorbereitet ist. Manchmal verändert sich bei Störungen des Hormonhaushalts auch die Qualität des Zervixschleimes so, dass die Spermien nicht in die Gebärmutter gelangen können.

Mögliche Ursache hormoneller Störungen:

  • Übergewicht: Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) stören das hormonelle Gleichgewicht. Das Fettgewebe ist hormonell aktiv, produziert also Hormone, etwa Androgene. Dies kann dazu führen, dass die Eizellreifung nicht mehr richtig funktioniert.
  • PCO-Syndrom: Bei Frauen mit polyzystischen Ovarien verkümmern die unreifen Eibläschen vorzeitig. Fachleute gehen von einer Stoffwechselstörung als Ursache aus.
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • Gestörter Insulinstoffwechsel, etwa bei der Blutzuckerkrankheit Diabetes mellitus
  • Erhöhter Prolaktinspiegel (Hyperprolaktinämie, entweder durch eine vermehrte Produktion des Hormones Prolaktin in der Hirnangangsdrüse (= Hypophyse), oder durch Medikamentennebenwirkungen.

Körperliche Ursachen für Unfruchtbarkeit

Die Unfruchtbarkeit kann auch organische/strukturelle Ursachen haben. Einige Beispiele:

  • Eileiter: Sie können verwachsen, verklebt, verschlossen oder unbeweglich sein, etwa aufgrund von Entzündungen, Infektionen (z.B. Chlamydien) oder einer Operation. Dann funktioniert der Transport der Eizelle durch die Eileiter nicht richtig.
  • Verwachsungen der Gebärmutter
  • Eierstöcke: Entzündungen und Schädigungen
  • Endometriose – versprengte Gebärmutterschleimhaut, die sich an anderen Organen ablagert, zu Verklebungen führen kann.
  • Myome – gutartige Geschwulste in der Gebärmutter
  • Zysten, die immer wiederkehren können.
  • Bösartige Tumoren (Krebserkrankung), etwa der Eierstöcke, Eileiter oder der Gebärmutter
  • Angeborene Fehlbildungen, etwa der Eileiter, der Gebärmutter
  • Abwehrreaktion des Immunsystems, die sich gegen Spermien oder Eizellen richtet – was ein Grund sein kann, dass eine Befruchtung dann nicht möglich ist.

Unfruchtbarkeit: Ursachen bei Männern

Auch bei Männern gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die zu einer Einschränkung der Fruchtbarkeit führen können und damit einem Kinderwunsch entgegenstehen. Wie bei den Frauen, kommt es auch beim Mann zu einer altersbedingten Veränderung in den verschiedenen Strukturen des Hodengewebes. Insbesondere kommt es zu einer Reduktion der Leydigzellen, die das männliche Geschlechtshormon Testosteron produzieren. Somit kann ein höheres Lebensalter ebenso die Fruchtbarkeit Beeinflussen, wobei die Spermiogenese meist vom männlichen Altersprozess weitestgehend unbeeinflusst bleibt.

Einige weitere Beispiele:

  • Verminderte Spermienqualität: Bei manchen Männern sind die Spermien von der Form her nicht normal ausgebildet, nicht ausreichend beweglich oder es sind pro Milliliter Ejakulat zu wenige Spermien vorhanden. Als Richtwerte gilt das Spermiogramm, gemäss WHO 2010.
  • Verminderte Spermienproduktion: Das Ejakulat (= Samenerguss) enthält nicht genügend funktionstüchtige Spermien. Mögliche Gründe können ein Hodenhochstand (Kryptorchismus), Krampfadern-ähnliche Erweiterung der Hodenvenen im Samenstrang (Plexus Pampuniformis) (=Varikozele) oder eine stattgehabte Verletzung des Hodens (Unfall) sein. Aber auch erbliche (=genetische) Ursachen kommen in Frage.
  • Mumps in jungen Jahren – die Infektionskrankheit kann zu einer schweren Hodenentzündung führen und die Funktion der Hoden irreversibel beeinträchtigen und ein Grund einer ungewollten Kinderlosigkeit sein.
  • Entzündungen der Hoden, Nebenhoden, Prostata oder Harnröhre
  • Blockierte Samenleiter oder Nebenhodengänge: Es gibt Männer, welche zwar eine ausreichende Mengen an Spermien produzieren, aber diese nicht in das Ejakulat gelangen können. Die Gründe können sein: Verletzungen, Operationen (z. B. Leistenbruch), sexuell übertragbare Krankheiten (z.B. Chlamydien), Entzündungen, Mukoviszidose (eine erbliche Erkrankung) oder angeborene Fehlbildungen.
  • Hodenkrebs: ungeachtet von der Gewebeart des Tumors, können solche Männer oft eine ausgeprägte Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit aufweisen. Auch eine damit verbundene Chemotherapie/ Bestrahlung kann zu einer Schädigung des Hodengewebes und dadurch zu Einschränkung der Fertilität führen. Daher sollte immer mit dem Patienten eine Kryokonservierung (= Einfrieren von Spermien) im Falle eines späteren Kinderwunsches, besprochen werden.
  • Hormonelle Störungen, etwa Schilddrüsen und Nebennierenkrankheiten
  • Störungen der Fruchtbarkeit durch Systemerkrankungen: Alkoholismus, Leberzirrhose, Hämochromatose (Eisenspeichererkrankung), chronisches Nierenversagen
  • Immunologische Reaktionen: Sowohl beim Mann als auch bei der Frau, kann es zur Bildung von Abwehrstoffen (Spermatozooen-Antikörper = ASA) gegen die eigenen Spermien (Autoimmun-Infertilität) kommen, etwa nach Verletzungen oder Entzündungen.
  • Genetische Erkrankungen, z.B. das Klinefelter-Syndrom – hierbei handelt es sich um eine angeborene, numerische Chromosomenstörung. Betroffene Männer besitzen ein weibliches X-Chromosom zu viel (47 XXY). Defekte des Y-Gens spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle bei Männern mit Infertilität. Mukoviszidose (= zystische Fibrose), ist in unseren Breitengraden, die häufigste (4-5%) autosomal-rezessiv vererbbare Erbkrankheit. Diese kann ebenfalls eine Ursache darstellen. Eine mögliche, seltenere Ursache, ist die primäre ziliäre Dyskinesie (Kartagener Syndrom).

Unfruchtbarkeit: Ursachen, die beide Geschlechter betreffen können

Wir kennen noch weitere Ursachen für die Unfruchtbarkeit, die Mann und Frau gleichermassen betreffen. Dazu gehören unter anderem:

  • Ausgeprägte, länger andauernde Stresssituationen, seelische Belastungen im Alltag und Beruf
  • Medikamente, Chemotherapie, Anabolika
  • ungesunde Ernährung
  • Übergewicht oder Untergewicht
  • Rauchen
  • übermässiger Alkoholkonsum
  • Drogenkonsum
  • Iatrogene Faktoren, wie Operationen, Bestrahlungen
  • Umweltgifte, z.B. Schwermetalle, Kohlenwasserstoffe in Lösungsmitteln, Pflanzenschutzmittel (Pestizide, Herbizide)

Mann schaut auf Schwangerschaftstest

Symptome: Unfruchtbarkeit selbst ist nicht spürbar

Die Unfruchtbarkeit selbst ruft keine Beschwerden hervor. Aber es gibt einige Anzeichen bei Männern und Frauen, die auf eine Unfruchtbarkeit hindeuten können. Die Symptome hängen davon ab, welche Ursachen vermutlich für die ungewollte Kinderlosigkeit bei Männern und Frauen verantwortlich sind. So können Entzündungen, Infektionen oder hormonelle Störungen eine Vielzahl verschiedener Beschwerden hervorrufen.

Frauen erleben zum Beispiel:

  • Zyklusschwankungen
  • Menstruationsbeschwerden: heftige Regelschmerzen, lange, starke Regelblutung oder zu schwache Menstruation, Zwischenblutungen
  • Schmerzen im Unterbauch, Bauchkrämpfe
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Übermässige Behaarung oder Hautprobleme (Akne) bei Störungen des Hormonhaushalts
  • Fehlgeburten

Bei Männern können folgende Warnsignale auf eine Unfruchtbarkeit hinweisen:

  • Zunahme oder Abnahme des Körpergewichts
  • Unklare Hodenschwellung, Grössen- und Konsistenzveränderungen der Hoden
  • Hodenschmerzen
  • Schmerzen beim Wasserlösen
  • Ausfluss aus dem Penis
  • Probleme bei der Erektion oder der Ejakulation, Veränderung der Penisform/ Krümmungen

Eine ungewollte Kinderlosigkeit kann wiederum schwere Folgen nach sich ziehen. So kann dies bei Paaren, die über lange Zeit erfolglos versuchen, ein Kind zu zeugen, zu massiven psychischen, partnerschaftlichen, sowie sexuellen Problemen führen.

Unfruchtbarkeit: Diagnose bei uns

Paare, die bis zu zwei Jahre trotz regelmässigem, ungeschützten Geschlechtsverkehr kinderlos bleiben, sollten sich Hilfe suchen und ärztlich beraten lassen. Wir sind die richtige Anlaufstelle, zur Klärung einer möglichen Unfruchtbarkeit. Es ist wichtig, dass sich beide Partner abklären und untersuchen lassen, um die Ursache des unerfüllten Kinderwunsches ausfindig zu machen. Am Anfang der Diagnostik steht ein ausführliches Gespräch mit uns.

Anschliessend folgen bei Männern und Frauen jeweils unterschiedliche Untersuchungen, um mögliche Ursachen der Unfruchtbarkeit einzugrenzen.

Unfruchtbarkeit: Diagnose bei Männern

  • Untersuchung der äusseren Geschlechtsorgane: Wir können Fehlbildungen, Erkrankungen und Veränderungen am Penis oder den Hoden feststellen.
  • Abtasten der Hoden, Nebenhoden, Aufsuchen des Samenstranges
  • Spermiogramm: Analyse des Ejakulates, Beurteilung des Aussehens, der Anzahl und Beweglichkeit der Spermien, sowie weitere Untersuchungen
  • Hormonuntersuchung: z.B. Bestimmung des Testosterons, der Schilddrüsenwerte
  • Manchmal wird die Indikation zu einer Gewebeentnahme (Biopsie) aus dem Hoden oder zu einer genetischen Untersuchung gestellt.

Unfruchtbarkeit: Diagnose bei Frauen

  • Gynäkologische Untersuchung der weiblichen Genitale (Gebärmutter, Scheide).
  • Kolposkopie: Untersuchung von Scheide und Muttermund mit einem speziellen Instrument, das eine Vergrösserungsoptik besitzt (Kolposkop)
  • Abstrich: Analyse des Zellmaterials im Labor, Nachweis von Krankheitserregern
  • Ultraschall (Sonografie)
  • Hormonstatus: Bestimmung verschiedener Hormone wie Östrogen, Progesteron, LH, FSH, AMH, Testosteron, Prolaktin oder Schilddrüsenhormone

Gelegentlich sind weitere diagnostische Methoden notwendig, um Erkrankungen der Eileiter nachweisen zu können:

  • Hysterosalpingografie (HSG): Röntgenuntersuchung von Eileitern und Gebärmutter, bei der ein Kontrastmittel zum Einsatz kommt. Sie zeigt die Gebärmutterhöhle von innen sowie verengte oder blockierte Eileiter.
  • Hysterosalpingokontrastsonografie (HSKS): Eine Ultraschalluntersuchung von Gebärmutter und Eileitern mit Hilfe von Kontrastmittel.
  • Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie): Zum Einsatz kommt ein spezielles Endoskop, das Hysteroskop. Es ist mit einer kleinen Kamera und einer Lichtquelle ausgerüstet. Über die Scheide und den Muttermund führt der Arzt oder die Ärztin es in die Gebärmutter ein.
  • Bauchspiegelung (Laparoskopie): Eine endoskopische Methode, bei der ein sogenanntes Laparoskop verwendet wird, z.B. bei Verdacht auf eine Endometriose.

Unfruchtbarkeit: Vorbeugen, Früherkennung, Prognose

Es sind einige veränderbare Faktoren bekannt, auch im Bereich des persönlichen Lebensstils, bei denen eine entsprechende Anpassung zu einer Verbesserung der Fruchtbarkeit führen kann:

  • Lassen Sie Entzündungen, Infektionen und andere Erkrankungen rechtzeitig und korrekt von uns behandeln.
  • Schilddrüsen- und Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes mellitus sollten bestmöglich eingestellt und regelmässig kontrolliert werden.
  • Achten Sie auf ein gesundes Gewicht. Vermeiden Sie Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas), durch Achten auf eine frische, gesunde und ausgewogene Ernährung, sowie viel Bewegung und Sport. Auch Untergewicht kann das Risiko für Unfruchtbarkeit, etwa im Rahmen einer Essstörung (z.B. Magersucht), erhöhen. Nehmen Sie rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch.
  • Verzichten Sie auf das Rauchen. Und falls Sie Raucher oder Raucherin sind: Versuchen Sie, das Rauchen zu reduzieren, im besten Falle ganz aufzugeben. Wir bieten Ihnen professionelle Unterstützung an, sollten Sie alleine nicht erfolgreich sein.
  • Konsumieren Sie Alkohol nur mässig und legen Sie regelmässige Alkoholpausen ein. Greifen Sie auch nicht zu anderen Drogen.
  • Stress vermindern: Gute Strategien zur Stressbewältigung können das Risiko für eine Unfruchtbarkeit senken. So können autogenes Training, Muskelentspannungsübungen, Yoga oder Ähnliches, Stress im Alltag reduzieren.
  • Safer Sex: Schützen Sie sich vor sexuell übertragbaren Erkrankungen (STD), etwa einer Chlamydieninfektion, da Geschlechtskrankheiten bei beiden Partnern die Fruchtbarkeit vermindern können. Lassen Sie eine allfällige Erkrankung immer ärztlich behandeln (beide Partner).
  • Achten Sie auf einen ausreichenden Impfschutz, besonders gilt dies für die klassische Kinderkrankheit Mumps.

Verlauf und Prognose bei Unfruchtbarkeit

Eine Unfruchtbarkeit kann sich entscheidend auf die Partnerschaft, Sexualität und die psychische Befindlichkeit eines Paares auswirken. Oft leiden auch der Alltag, der Beruf und die sozialen Kontakte zu anderen Mitmenschen (Freunde, Familie), wenn ein Paar über viele Monate erfolglos versucht, schwanger zu werden.

Paare mit unerfülltem Kinderwunsch schwanken oft zwischen Hoffnung, Freude und Euphorie, sowie Niedergeschlagenheit, Wut, Trauer, tiefer Verzweiflung, Aggression, Ohnmacht und depressiven Verstimmungen. Eine ungewollte Kinderlosigkeit kann tiefe Spuren in der Partnerschaft hinterlassen und aufgrund des enormen psychischen Druckes manchmal auch eine Beziehung auf die Probe stellen. Denn nicht immer gehen beide Partner mit der Kinderlosigkeit gleich um und so können Spannungen entstehen. Wir bieten professionelle Hilfe und psychologische Unterstützung für Paare – sowohl vor als auch während einer Kinderwunschbehandlung an.

Einige Paare akzeptieren ihre Kinderlosigkeit und richten ihre Lebensplanung neu aus.  Auch eine Adoption kann eine Möglichkeit bei unerfülltem Kinderwunsch darstellen.

Verlauf und Prognose nach einer Kinderwunschbehandlung

Ob eine Schwangerschaft nach einer künstlichen Befruchtung eintritt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Für alle Behandlungsmethoden sind von den Paaren Geduld und Ausdauer gefordert. Zudem steigt die psychische Belastung mit jedem weiteren Versuch. Oft kann eine Schwangerschaft erzielt werden, aber nicht immer werden Paare auch tatsächlich Eltern. Es kann im Verlauf zu verschiedenen Komplikationen kommen:

  • Überstimulation und Überreaktion der Eierstöcke aufgrund der Hormonbehandlung
  • Mehrlingsschwangerschaft
  • Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft
  • Fehlgeburt

Bei einem operativen Eingriff wird vom Institut für Anästhesiologie das individuell auf Sie angepasste Anästhesie-Verfahren ausgewählt.