Fehlverheilung und Pseudarthrose

Malunion, Falschgelenk

Kommt es zu einem Knochenbruch, müssen die beiden Knochenenden wieder zusammenwachsen, damit der Knochen stabil wird und seine Funktion übernehmen kann. Manchmal kann es dazu kommen, dass der Knochen nicht in der richtigen Position heilt (Fehlverheilung oder Malunion) oder dass er gar nicht heilt und sich nur Bindegewebe zwischen den Frakturenden bildet. Bei letzterem wird der Knochen nicht stabil und erlaubt eine Bewegung im ehemaligen Frakturbereich (Falschgelenk oder Pseudarthrose).

Fehlverheilung und Pseudarthrose: Ursachen und Risikofaktoren

Ursachen für eine Fehlverheilung können ein Korrekturverlust, der sich während der Knochenheilung ergibt oder eine Erstversorgung in falscher Stellung sein. Hauptursachen für einen Korrekturverlust sind schlechte Knochenqualität, Trümmerfrakturen mit vielen Fragmenten, zu schwache Schrauben/Platten oder zu grosse Belastung während der Phase der Knochenheilung.

Hauptursachen für die Bildung einer Pseudarthrose sind schlechte Durchblutung des Knochens, zu stabile oder zu schwache Fixation der Fraktur oder Knocheninfekte. Insbesondere offene Frakturen haben ein erhöhtes Risiko für Knocheninfekte.

Symptome: Sichtbare Fehlstellungen und belastungsabhängige Schmerzen

Bei Fehlverheilungen können je nach Lokalisation (zum Beispiel Röhrenknochen) sichtbare Fehlstellungen auftreten. Die Fehlstellung kann zur Bewegungseinschränkung (zum Beispiel Umwendebewegung bei Fehlstellung im Bereich des Vorderarmes) und zur Fehlbelastung in Gelenken mit dem entsprechenden Risiko von frühzeitiger Abnützung des Gelenkes (Arthrose) führen. Je nach Ausmass der Fehlstellung können auch Schmerzen bei Belastung oder Bewegung auftreten.

Bei Pseudarthrosen kommt es häufig zu belastungsabhängigen Schmerzen im betroffenen Gebiet. In Ruhe treten häufig keine Schmerzen auf. Besteht gleichzeitig eine chronische Infektion des Knochens, kommt es häufig zu schubweisen Schüben mit Rötung, Schwellung und Schmerzen im betroffenen Areal und zur Ausbildung von Gängen die vom Knochen an die Hautoberfläche führen und über welche Eiter austritt.

Fehlverheilung und Pseudarthrose: Diagnose bei uns

Die Krankengeschichte und die klinische Untersuchung führen zur Verdachtsdiagnose. Fehlverheilungen sind in der Regel auf Röntgenbildern sichtbar. Um die Fehlbildung exakt quantifizieren und eine Korrektur planen zu können, werden häufig Computertomographien der betroffenen und der gesunden Gliedmassen angefertigt. Dies erlaubt den direkten Vergleich von gesund und krank und damit eine sehr genaue Planung einer Rekonstruktionsoperation.

Auch bei Pseudarthrosen ist das Röntgenbild die Abklärung der Wahl. Bei Infekten kommen bisweilen auch MRI oder Szintigraphien zum Einsatz um die Vitalität des Knochens und die Infektausdehnung besser abschätzen zu können. Des Weiteren wird in der Regel eine Gewebeprobe entnommen um die Infekt-verursachenden Erreger zu identifizieren und eine gezielte antibiotische Therapie durchführen zu können.

Fehlverheilung und Pseudarthrose: Behandlung

Fehlverheilungen mit leichter Fehlstellung und ohne Symptome brauchen keine Therapie.  Kommt es aber zur Beeinträchtigung der Funktion oder ist in näherer Zeit damit zu rechnen, kann eine Korrekturosteotomie durchgeführt werden.

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