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Forschung zu COVID-19: Drei Projekte aus dem USZ werden im neuen Forschungsprogramm des Schweizerischen Nationalfonds gefördert

Zuletzt aktualisiert am 13. Dezember 2022 Erstmals publiziert am 07. August 2020

Der Schweizerische Nationalfonds hat im Auftrag des Bundesrats ein Nationales Forschungsprogramm «COVID 19» eingerichtet. 28 Projekte werden gefördert, davon drei aus dem USZ. Die Erkenntnisse aus den USZ-Projekten sollen zum besseren Verständnis der Krankheit, zur Entwicklung eines Impfstoffs und zur Verhinderung schwerer Komplikationen durch Thrombosen beitragen.

Im Auftrag des Bundesrats lancierte der Schweizerische Nationalfonds SNF im April 2020 das Nationale Forschungsprogramm «Covid-19» (NFP 78) mit dem Ziel, neue Erkenntnisse zur Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) zu gewinnen. Von 188 eingereichten Projekten wurden 28 in das NFP aufgenommen und erhalten sofort Forschungsfördergelder, damit die auf zwei Jahre angelegten Projekte umgehend starten können und Ergebnisse so bald wie möglich vorliegen. Drei der erfolgreichen Projekte sind am Universitätsspital Zürich angesiedelt.

Onur Boyman und Jakob Nilsson von der Klinik für Immunologie am Universitätsspital Zürich untersuchen zusammen mit Bernd Bodenmiller von der Universität Zürich und Daniel Pinschewer von der Universität Basel, ob zwischen der Schwere der COVID-19-Erkrankung und der Reaktion des Immunsystems auf die Viren ein Zusammenhang besteht. Dafür vergleichen sie, wie das Immunsystem bei milden und schweren Verläufen reagiert und ob dadurch eine entsprechend unterschiedlich starke Immunität ausgelöst wird. Die Erkenntnisse aus dieser Untersuchung sind für die klinische Diagnose und Versorgung der Patientinnen und Patienten bedeutsam und leisten einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung eines Impfstoffs.

Für die Entwicklung eines Impfstoffes ebenso relevant ist es zu verstehen, wie das Immunsystem versucht, die Viren zu bekämpfen. Der Neurologe Roland Martin untersucht mit einem interdisziplinären Team der Infektiologie (Silvio Brugger), Hämatologie (Antonia Müller), Pneumologie (Daniel Franzen) sowie dem Virologen und Coronavirus-Spezialisten Volker Thiel der Universität Bern, welche Antigene für die zelluläre Immunantwort gegenüber COVID-19 besonders wichtig sind. Diese zu kennen ist nicht nur für das Verständnis der Abwehr der akuten Infektion von Bedeutung, sondern ebenso für das langanhaltende Immungedächtnis, das durch eine Impfung erreicht werden soll. An Patienten mit schweren Organmanifestationen soll darüber hinaus untersucht werden, ob COVID-19-spezifische T Lymphozyten auch zu den teils schweren Organerkrankungen wie Lungenentzündungen, Lungenfibrose, Endotheliitis oder Ausfällen im Nervensystem beitragen.

Auch an COVID-19 erkrankte Patientinnen und Patienten mit einem leichten Krankheitsverlauf können gefährliche Blutgerinnsel entwickeln, die Blutgefässe verstopfen. Nils Kucher von der Klinik für Angiologie untersucht deshalb in einer gross angelegten Studie, ob die vorbeugende Verabreichung eines gerinnungshemmenden Medikaments ungeplante Spitalaufenthalte und Todesfälle zu reduzieren vermag. Die Studie des Universitätsspitals Zürich wird in enger Zusammenarbeit mit den anderen vier Universitätsspitälern Basel, Bern, Genf, Lausanne sowie den Tessiner Spitälern Lugano und Bellinzona durchgeführt.

Die Studie nimmt laufend Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 50 Jahren auf, die in den letzten fünf Tagen positiv auf COVID-19 getestet wurden und aktuell nicht im Spital sind. Interessierte Patienten können eine dreisprachige (D, F, I) Hotline anrufen. Mit standardisierten Fragen wird überprüft, ob eine Studienteilnahme in Frage kommt.

Hotline: 043 253 03 03

SNF: COVID-19 Projektregister