Mikrovaskuläre Dekompression nach Janetta

Schmerzen haben eine wichtige Aufgabe im Körper zu erfüllen. Sie melden eine mögliche Gefährdung im Körper an das zentrale Nervensystem, um ein Vermeidungsverhalten (z.B. Wegziehen der Hand von der heissen Herdplatte) zu erlauben. Eine besondere Herausforderung für die Schmerzbehandlung stellen solche Schmerzen dar, welche keine solche Aufgabe erfüllen, sondern im Nervensystem selbst entstehen („neuropathischer Schmerz“).

Behandlung

Typische Trigeminusneuralgien werden dadurch verursacht, dass ein Blutgefäss an der Schädelbasis (meistens die Arteria cerebelli superior) in ihrem Verlauf Kontakt zum Nervus Trigeminus hat. Besteht dieser Kontakt an der Stelle, wo der Nerv in den Hirnstamm eintritt («Redlich-Obersteiner Zone»), kommt es wahrscheinlich als Folge der Pulsationen des Blutgefässes zu ungewollten Übertragungen von Reizen von sensiblen Fasern auf Schmerzfasern. Einfache Berührungen, Luftzug, Zähne putzen oder Kauen können so zu kurzen und stärksten Schmerzattacken führen.

Durch einen ca. 2-3 Stunden dauernden mikrochirurgischen Eingriff kann dieser Gefäss-Nervenkonflikt gezielt aufgesucht werden. Das Blutgefäss wird vorsichtig vom Nerv gelöst und ein kleines Stück Teflonschwamm zwischen den beiden Strukturen platziert. Dadurch kommt es nicht mehr zu einer pulsatilen Belastung des Nerven.

Die Chancen auf Schmerzfreiheit sind hervorragend und liegen bei ca. 90% nach 5 Jahren. Die operativen Risiken sind vergleichsweise gering. Bei allen operativen Eingriffen am Schädel besteht ein Risiko durch eine Hirnblutung als Folge des Eingriffs, was lebensgefährlich verlaufen kann.

Verantwortlicher Kaderarzt

Lennart Stieglitz, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Stv. Klinikdirektor, Klinik für Neurochirurgie

Tel. +41 44 255 99 05
Spezialgebiete: Funktionelle Neurochirurgie, Intraoperative Bildgebung und Computer-assistierte Neurochirurgie, Bewegungsstörungen

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