Gutartige Pankreastumoren behandeln

Die Behandlung bei gutartigen Pankreastumoren hängt davon ab, um welche Art von Tumor es sich handelt, wie gross er ist und ob er Beschwerden verursacht. Seröse Zystadenome gelten zum Beispiel als wenig gefährlich. Ärztinnen und Ärzte überwachen und kontrollieren den Tumor nur in engen zeitlichen Abständen. Wächst er und ruft Beschwerden hervor, lässt er sich im Rahmen einer Operation entfernen.

Ablauf

Manche Tumoren in der Bauchspeicheldrüse bergen von Beginn an ein erhöhtes Risiko, dass sie bösartig werden und damit eine Krebserkrankung auslösen. Beispiele sind das muzinöse Zystadenom, aus dem ein muzinöses Zystadenokarzinom entstehen kann, und die Intraduktale Papilläre Muzinöse Neoplasie (IPMN). Ärzte und Ärztinnen müssen immer genau abschätzen, wie hoch diese Gefahr ist. Sie sollten daher Erfahrung mit dieser Art von Tumoren haben. In diesen Fällen ist eine Operation ratsam, bei der Chirurginnen und Chirurgen den Tumor möglichst vollständig entfernen. So lässt sich die Gefahr der Entartung meist bannen.

Das Insulinom ruft einige, zum Teil sehr schwere Symptome hervor, wenn es wächst. Der Tumor produziert immer grössere Mengen des blutzuckersenkenden Hormons Insulin, das in die Blutbahn gerät. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel stark ab und im schlimmsten Fall drohen Ohnmachtsanfälle und Bewusstlosigkeit. Ärzte und Ärztinnen müssen das Insulinom behandeln, um Folgen für den Körper und Geist zu verhindern. Sie entfernen das Insulinom im Rahmen einer Operation. Dies geschieht, indem sie den Tumor aus dem Pankreasgewebe herausschälen. Enukleation heisst dieses Vorgehen. Oft ist das Ausschälen im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) möglich. Der Eingriff geschieht minimal-invasiv („Schlüssellochchirurgie“) und ein grosser Bauchschnitt (offene OP) ist nicht nötig.

Nur sehr selten ist ein umfassender chirurgischer Eingriff nötig, etwa die sogenannte Whipple’sche Operation. Dies gilt zum Beispiel, wenn sich vor der Operation ein bösartiger Tumor in der Bauchspeicheldrüse nicht mit Sicherheit ausschliessen lässt. Dabei entfernt der Chirurg oder die Chirurgin Teile des Magens, den Zwölffingerdarm, Pankreaskopf, die umliegenden Lymphknoten, die Gallenblase und den unteren Anteil des Hauptgallengangs in einem Stück.

Chirurgische Therapie

Bei gutartigen Tumoren, wie beispielsweise Insulinomen, ist es oftmals ausreichend, nur den Tumor aus dem Pankreasgewebe auszuschälen (enukleieren). Bei günstiger Lokalisation können diese Enukleationen auch über einen minimal-invasiven, laparoskopischen Zugang durchgeführt werden, ohne dass dafür eine grosse Eröffnung der Bauchhöhle notwendig ist.

Selten muss auch bei gutartigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse eine Whipple‘sche Operation (siehe Therapie Bauspeicheldrüsenkrebs) durchgeführt werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein bösartiger Tumor vor der Operation nicht ausgeschlossen werden kann.

Wie bei den bösartigen Tumoren ist insbesondere bei den gutartigen (vorwiegend hormonproduzierenden) Tumoren der Bauchspeicheldrüse eine interdisziplinäre Abklärung und Therapieplanung notwendig.

Nur dadurch kann gewährleistet werden, dass diese Eingriffe heutzutage an spezialisierten Zentren mit einem vertretbaren Risiko durchgeführt werden.

Dkg Pankreaskarzinom Zentrum Zertifikat

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Verantwortliche Kaderärzte

Henrik Petrowsky, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie

Tel. +41 44 255 97 05
Spezialgebiete: Hepatobiliäre & Pankreaschirurgie (HPB-Chirurgie), Lebertransplantation, Robotic Surgery

Jan Philipp Jonas, Dr. sc. med. Dr. med. univ.

Oberarzt, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie

Tel. +41 44 255 11 11
Spezialgebiete: Hepatobiliäre und Pankreaschirurgie (HPB-Chirurgie)

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