Nierenbeckenentzündung Behandlung

Nierenbeckenentzündungen gehören zu den komplizierten Harnwegsinfektionen und benötigen ausnahmslos eine antibiotische Behandlung. Je nach Schweregrad erfolgt diese mittels Tabletten oder Infusionen über eine Vene in regelmässigen Abständen.

Zudem ist bei schweren Nierenbeckenentzündungen meist eine Hospitalisation für drei bis ca. fünf Tage notwendig zur Überwachung des Allgemeinzustandes und zur antibiotischen Therapie über eine Vene. Falls die Nierenbeckenentzündung durch einen eingeschränkten Urinabfluss aus der Niere bedingt ist, müssen wir normalerweise operieren. Unbehandelte Nierenbeckenentzündungen können zu einem Funktionsverlust der Niere oder einer Blutvergiftung führen. Eine Blutvergiftung kann lebensgefährlich sein, falls diese nicht innerhalb kurzer Zeit behandelt wird.

Ablauf

Als Erstes erfolgt ein kurzes Gespräch, um die möglichen Ursachen der Nierenbeckenentzündung zu ergründen. Um das zugrundeliegende Bakterium der Entzündung zu identifizieren, werden wir eine Urinprobe abnehmen. Häufig wird auch eine Blutuntersuchung durchgeführt. Hiermit können der Schweregrad der Entzündung und die Nierenfunktion abgeschätzt werden. Eine körperliche und ultraschallgesteuerte Untersuchung der Nieren und der Harnblase (evtl. inklusive Computertomographie) des Bauches runden den Arztbesuch ab. Falls zusätzlich eine Störung der Harnblasenfunktion vorliegt, wird vorübergehend auch ein Katheter in die Harnblase eingelegt, dies um den verunreinigten Urin abzuleiten.

Bei leichten bis mittleren Schweregraden der Entzündung kann eine ambulante Behandlung erfolgen. Die Patientinnen und Patienten nehmen dabei ein Antibiotikum in Tablettenform ein oder kommen täglich zu uns zur intravenösen Antibiotikatherapie. Regelmässige ärztliche Kontrollen sind nötig, um eine Verschlechterung der Nierenbeckenentzündung frühzeitig zu erkennen. Bei mittleren bis höheren Schweregraden sowie bei eingeschränktem Urinabfluss aus der Niere ist eine stationäre Therapie mit engmaschiger Überwachung und allfälliger Operation unumgänglich. Bei gutem Therapieansprechen ist eine Entlassung nach Hause nach drei bis ca. fünf Tagen Therapie meist möglich, sofern die verschriebene antibiotische Therapie zu Hause fortgeführt werden kann (oftmals bis zu zwei Wochen).

Falls ein Harnstau Mitursache der Nierenbeckenentzündung ist, muss die Harnableitung wieder gewährleistet werden. Dies geschieht in einer kurzen, notfallmässigen Operation von ca. 15 – 30 min über die Harnröhre ohne Schnitt von Aussen. Dabei wird eine Harnleiterschiene  (Pigtailkatheter) oder selten eine Ableitung direkt über das Nierenbeckensystem (Nephrostomie) eingelegt. Falls Steine den Harnleiterabfluss einschränken, werden diese im Rahmen eines zweiten Spitalaufenthaltes nach Ausbehandlung des Infektes operativ entfernt. Eine Steinentfernung während der Infektion stellt ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar.

Verantwortlicher Kaderarzt

Daniel Eberli, Prof. Dr. Dr. med.

Klinikdirektor, Klinik für Urologie

Tel. +41 44 255 54 01
Spezialgebiete: Prostatakarzinom: 3D Prostatabiopsien (MRI-Fusion, Stereotaktisch), DaVinci Robotik und Laparoskopie, HIFU (High Intensity Focused Ultrasound), Robotische Chirurgie (Niere und Blase), Therapie der gutartigen Prostatavergrösserung

Für Patientinnen und Patienten

Sie können sich entweder selbst zu einer Konsultation anmelden oder durch Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin, Ihren Spezialisten oder Ihre Spezialistin zuweisen lassen.

Selbstanmeldung

Für Zuweisende

Weisen Sie Ihren Patienten oder Ihre Patientin einfach online zu.

Universitätsspital Zürich
Klinik für Urologie
Frauenklinikstrasse 10
8091 Zürich

Tel. +41 44 255 54 40
Online zuweisen

Verantwortlicher Fachbereich

Verwandte Krankheiten