Greenlight-Laser Therapie

Die schonende Operation bei gutartiger Prostatavergrösserung durch die GreenlightTM -Laser Vaporisation gehört in der Urologie zu den innovativen Verfahren der minimal-invasiven Chirurgie.

Die Klinik für Urologie bietet ein weites Spektrum an operativen Therapien für die gutartige Prostatavergrösserung (Synonym: benignes Prostatasyndrom, Prostataobstruktionssyndrom, benigne Prostatahyperplasie, BPH) an. Je nach Ausmass der Vergrösserung und vorhandenen Nebenerkrankungen können wir für jeden einzelnen Patienten die optimale Therapieoption festlegen und durchführen. Neben der klassischen Elektroresektion der Prostata (TUR-P) setzen wir auch hochmoderne Laserverfahren ein (Greenlight™- Laser, Thulium Faser Laser) sowie die schonende REZUM™-Wasserverdampfung.

Was ist die GreenlightTM-Laser Therapie?

Die Greenlight™ Laser Vaporisation der Prostata ist ein besonders schonendes und blutungsarmes Verfahren bei gutartiger Prostatavergrösserung, das es uns erlaubt, auch Patienten unter laufender Blutverdünnungs-Medikation oder Patienten mit schweren kardialen Nebenerkrankungen risikoarm zu operieren. Die Operation wird in unserer Klinik bereits seit vielen Jahren durchgeführt. Momentan verwenden wir die neueste Generation des Greenlight-Lasers, das hochmoderne GreenLight XPS™ Lasertherapie-System (180 Watt).

Der GreenLight™-Laser basiert auf einer Technologie namens photoselektive Vaporisation der Prostata (PVP), auch als KTP-Laser (Kalium-Titanyl-Phosphat) bekannt. Der Laserstrahl hat eine grüne Farbe und eine spezifische Wellenlänge von etwa 532 Nanometern. Diese Wellenlänge wird vom Hämoglobin im Blut stark absorbiert, was bedeutet, dass der Laserstrahl leicht in Blutgefässe eindringt und sie gleichzeitig versiegelt. In der sehr gut durchbluteten Prostata wird die Laserenergie daher äusserst effektiv aufgenommen. Dies führt zu einer schnellen und intensiven Erhitzung der oberflächlichen Schichten des Prostatagewebes, was wiederum zur Verdampfung (Vaporisation) des Gewebes führt.

Welche Vorteile hat die GreenlightTM-Laservaporisation?

Besonders durch die nahezu blutungsfreie Operation ergeben sich eine Reihe von Vorteilen der schonenden Laseroperation gegenüber der Elektroresektion der Prostata (TUR-P) bei gleichwertig guten funktionellen Ergebnissen:

  • Behandlung von Patienten, die blutverdünnende Medikamente (z.B. Aspirin/ASS, Plavix, Eliquis, Marcoumar) nicht absetzen können
  • Behandlung von Patienten mit schweren Nebenerkrankungen, bei denen eine TUR-P nicht möglich ist
  • Kurze Katheterverweildauer
  • Kurzer Spitalaufenthalt
  • Kurze Erholungszeit und schnellere Rückkehr zu einem stabilen Gesundheitszustand
  • Kein Einschwemmsyndrom (sog. TUR-Syndrom – Einschwemmung grösserer Mengen Spüllösung in das Blutgefässsystem)

Wie läuft die GreenlightTM -Laser-Operation ab?

Bei der Operation wird unter Videokontrolle (mit dem Zytoskop) eine spezielle Laserfaser über die Harnröhre an die Prostata herangeführt. Das energiereiche grüne Laserlicht wird vom gut durchbluteten Prostatagewebe absorbiert, was zur Verdampfung des überschüssigen Prostatagewebes führt. Dies geschieht schichtweise und hochpräzise. Gleichzeitig kommt es zu einer umgehenden Blutstillung in der darunterliegenden Gewebeschicht, so dass die Operation praktisch blutungsfrei erfolgt. Abgestorbenes Gewebe, welches nicht unmittelbar verdampft, wird auf natürliche Weise in den folgenden Tagen nach dem Eingriff durch den Urin ausgeschieden.

Durch die sofortige Entfernung des überschüssigen Prostatagewebes werden die Harnwege wieder geöffnet, was zu einer schnellen Verbesserung der Harnsymptome führt.

Die Operation erfolgt unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie und dauert in Abhängigkeit von der Prostatagrösse zwischen 30 und 90 Minuten. Am Ende des Eingriffs wird vorübergehend ein Blasenkatheter über die Harnröhre eingeführt, um den Urin abzuleiten. Der Harnröhrenkatheter wird normalerweise innerhalb der ersten beiden Tage nach dem Eingriff entfernt. Danach ist das Wasserlassen direkt möglich. Die Harnsymptome verbessern sich kontinuierlich bis zur vollständigen Wundheilung nach etwa 4 bis 6 Wochen.

Nach der Greenlight™ -Laser-Operation wird praktisch keine Beeinträchtigung der Erektionsfähigkeit beobachtet. Die regelmässig nach der Operation auftretende retrograde Ejakulation (Rückfluss der Samenflüssigkeit in die Blase) kann durch eine bestimmte Operationstechnik vermieden werden (sog. ejakulationsprotektive Operation). Bei einem etwas erhöhten Risiko für eine erneute Einengung der Prostata muss diese Option vor der Operation genau besprochen werden.

Für wen ist die GreenlightTM-Laser-Operation geeignet?

Nicht alle Patienten mit BPH sind für die Greenlight™-Lasertherapie geeignet. Die Auswahl des Verfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich der Grösse der Prostata und der individuellen Gesundheitsbedingungen des Patienten. Optimale Voraussetzungen sind eine relativ kleine Vorsteherdrüse, ein kleiner Mittellappen (Teil der Prostata) und wenn es sich um Patienten mit Blutverdünnern handelt.

Was kostet die GreenlightTM-Laser-Operation?

Die Kosten werden von der Krankenversicherung übernommen.

Forschung und Qualitätssicherung

Die GreenLight™ -Laser Operation wird seit 2006 in unserer Klinik wissenschaftlich untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden in einer Reihe hochrangiger internationaler Fachzeitschriften publiziert und weltweit auf den wichtigsten urologischen Kongressen vorgestellt (siehe unten). Die Forschungsarbeiten wurden auf mehreren Kongressen mit Posterpreisen der Deutschen und Europäischen Gesellschaft für Urologie und 2009 mit dem renommierten Mauermayer Preis der Deutschen Gesellschaft für Urologie ausgezeichnet.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu allen Behandlungsoptionen bei gutartiger Prostatavergrösserung sowie zum Krankheitsbild finden Sie hier:

Prostatavergrösserung

Verantwortlicher Kaderarzt

Etienne Xavier Keller, PD Dr. med.

Oberarzt meV, Klinik für Urologie

Tel. +41 44 255 54 40
Spezialgebiete: Nierensteine (ESWL, URS, PNL), Prostata (TUR-P, Laser-Enukleation, Greenlight, REZUM), Harnblasentumor (TUR-B, Laser-Enukleation)

Daniel Schmid, PD Dr. med.

Leitender Arzt, Stv. Klinikdirektor, Klinik für Urologie

Tel. +41 44 255 54 40
Spezialgebiete: Urologische Onkochirurgie (spez. Prostata, Harnblase und Niere), Laparoskopische roboterassistierte urologische Operationen, Rekonstruktive Urologie (Urethra, Harnableitungen, Pouch)

Für Patienten

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