Versorgung von Schwerstverletzten (Polytrauma)

In der Schweiz sind laut Statistik ca. 30 Prozent aller Verletzungen lebensbedrohlich und gelten als schwerstverletzt (polytraumatisiert). Die Zahlen aus dem Swiss Trauma Registry zeigen, dass ca. 2500 Patientinnen und Patienten mit Polytrauma und/oder schweren Schädel-Hirn-Trauma in einem der 12 im Rahmen der hochspezialisierten Medizin (HSM) beauftragen Spitälern behandelt werden.

Organisation der Versorgung von Schwerverletzen

Die polytraumatisierten Patientinnen und Patienten sind immer noch eine Herausforderung. Um die Versorgungsqualität von Schwerverletzten zu verbessern, wurde am 20.05.2011 durch die Interkantonale Vereinbarung für hochspezialisierte Medizin beschlossen, dass die Versorgung von erwachsenen Schwerverletzten oder Verletzten mit schweren Schädel-Hirn-Trauma nur noch von 12 definierten Zentren erfolgen darf, zu denen auch das Universitätsspital Zürich mit einer sehr hohen Fallzahl national und international zählt. Die Bildung von Netzwerken wurde empfohlen und ist im Bereich der Zentralschweiz als erstes innerschweizerische Netzwerk 2016 erstmals erfolgt. Die Klinik für Traumatologie partizipiert bereits seit 2009 im grenzüberschreitenden Traumanetzwerk Schwarzwald-Bodensee. Das in der Region vorhandene Know-How soll im Rahmen der Netzwerke unter der Einbindung aller an der Versorgung beteiligten Rettungsdienste, Ärztinnen und Ärzte und Kliniken effizient genutzt werden.

Zielführende Zuasmmenarbeit

In partnerschaftlicher Zusammenarbeit werden zum Beispiel Kriterien dafür festgelegt, ob eine Patientin/ein Patient in seinem regionalen Spital behandelt werden kann oder in ein überregionales HSM-Zentrum verlegt werden muss. Helfen wird bei solchen Entscheidungen die Einrichtung von Telekommunikationssystemen zwischen Rettungsdiensten und den Krankenhäusern untereinander, die z.B. die Übermittlung von Röntgenbildern innerhalb weniger Minuten erlauben. Durch regelmässige gemeinsamen Fort- und Weiterbildungsprogamme, die Erarbeitung von Behandlungsstandards, Fallkonferenzen und Qualitätszirkel wird ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess angestossen. Die Mitglieder haben freiwillig verpflichtet, die Qualität der Behandlung von Schwerverletzten durch die Dokumentation ihrer Behandlungsfälle im Trauma Register DGUR und externe Fachgutachter im Rahmen der Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie überprüfen zu lassen. Die HSM-Spitäler haben sich zum Swiss Trauma Board zusammengeschlossen und gemeinsam das Swiss Trauma Registry für ihre Patienten aufgebaut. Durch die Zusammenarbeit mit dem Trauma Register DGUR erfolgt der Qualitätsvergleich nicht nur unter den HSM-Spitälern, sondern auch mit einem grossen Kollektiv aus dem deutschen Traumaregister. Auch die Datenerfassung im Swiss Trauma Registry wird durch externe Fachgutachter regelmässig überprüft.

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