Sehnenverkalkung Behandlung

Der Körper ist prinzipiell in der Lage, die Kalkansammlungen abzubauen und selbst zu beseitigen. Dann heilt die Sehnenverkalkung von selbst wieder aus und Sie brauchen keine Therapie. Allerdings geschieht dies nicht immer.

Sehnenverkalkung: Behandlung mit mehreren Möglichkeiten

  • Schmerzmittel: Oft kommen Schmerzmedikamente aus der Gruppe der Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) oder Coxibe zum Einsatz. Beispiele für Wirkstoffe sind z.B. Ibuprofen, Diclofenac, Mefanaminsäure oder Etoricoxib. Sie lindern nicht nur Schmerzen, sondern wirken zugleich entzündungshemmend. Solche Schmerzmittel gibt es als Tabletten oder als Salben und Cremes zum Auftragen auf die Haut.
  • Glukokortikoide („Kortison“): Diese Medikamente dämpfen Entzündungen wirksam. Wir injizieren sie meist in die schmerzende Körperregion.
  • Platelet rich plasma (PRP, Eigenbluttherapie): Zuerst wird Ihnen ein Blutröhrchen abgenommen und zentrifugiert. Anschliessend werden angereicherte Blutplättchen an die schmerzhafte Körperstelle injiziert.
  • Kälte (eher bei akuten Schmerzen) oder Wärme (meist bei chronischen Schmerzen): Diese physikalischen Therapien können Schmerzen lindern und Entzündungen bremsen.
  • Physiotherapie: Dabei setzen Physiotherapeutinnen oder Physiotherapeuten aktive (Sie müssen mitmachen) oder passive Techniken (der Therapeut führt die Bewegung durch) ein, um die Extremität zu mobilisieren und stabilisieren. Zudem lassen sich bei der Physiotherapie falsche Bewegungsmuster ausfindig machen und korrigieren. Sie erlernen schonende und schmerzfreie Verhaltens- und Bewegungsweisen. Auch Dehnungs- und Kraftübungen sind wichtig. Diese können Sie anschliessend selbst zuhause durchführen.
  • Extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT): Wir setzen dabei energiereiche, mechanische Druckwellen ein, die ein Stosswellengerät ausserhalb des Körpers (extrakorporal) erzeugt. Mit Hilfe eines Wasserkissens übertragen wir die hochenergetischen, fokussierten Stosswellen auf den Körper. Sie werden punktuell auf die Kalkansammlungen an der Sehne gerichtet und zerkleinern sie so in winzige Teilchen. Der Körper beseitigt den Kalk anschliessend. Diese Technik macht man sich übrigens auch bei der Nierensteinzertrümmerung zunutze. Das Besondere an unserem Gerät ist, dass sehr hohe Energien und Spitzendrücke bis 1000 Bar abgegeben werden können, ausserdem werden die Wellen so gebündelt, dass sie genau auf die Verkalkung gerichtet werden. Dies geschieht mittels Röntgenbild. Das Zielgebiet kann unter Röntgensicht auf Millimeter genau in den Fokus genommen. Die Stosswellen fördern die Durchblutung, verbessern den Stoffwechsel und sorgen dafür, dass sich das Gewebe regeneriert und ausheilt. Nach etwa zwei bis drei Monaten ist der Prozess in der Regel abgeschlossen. In der Regel werden drei Sitzungen im Abstand von mindestens einer Woche durchgeführt, das Stosswellengerät gibt pro Sitzung 2000 Impulse innerhalb von 10 Minuten ab. Die Stosswellen-Impulse spüren Sie. Das Gerät kann so eingestellt werden, dass Sie fast nichts spüren, bei höherer Energie werden die Impulse immer stärker. Sie entscheiden selbst, bis zu welcher Energiestufe die Impulse abgegeben werden sollen. Sie können die ESWT ambulant und ohne Betäubung oder Narkose durchführen lassen. Wir empfehlen jedoch, zuvor ein Schmerzmittel einzunehmen. Sprechen Sie vorher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und Ihrer Krankenversicherung. Die ESWT ist keine Pflichtleistung der obligatorischen Grundversicherung. Aber je nach Zusatzversicherung werden die Kosten übernommen.

Informationsflyer ESWT

  • Operation: Sie kommt nur bei grösseren Kalkdepots und ausgeprägten Beschwerden in Frage, wenn alle anderen Behandlungen keinen ausreichenden Erfolg gebracht haben.

Verantwortliche Fachpersonen

Brigitte Magdalena Küchler, Dr. med.

Oberärztin, Klinik für Rheumatologie

Tel. +41 44 255 26 87
Spezialgebiete: FMH Rheumatologie, FMH Allg. Innere Medizin, Fähigkeitsausweis Sonographie Bewegungsapparat (SGUM)

Aylin Canbek, Dr. med.

Oberärztin, Klinik für Rheumatologie

Tel. +41 44 255 26 87
Spezialgebiete: Ehlers-Danlos-Syndrom, Radiosynoviorthese, Fachärztin Allgemeine Innere Medizin und Rheumatologie

Für Patientinnen und Patienten

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