Osteoporose Behandlung

Eine allfällige Behandlung beruht auf der Risikoevaluation bezüglich zukünftiger Frakturen. Diese Risikoevaluation ist eine Synthese aus der gemessenen Knochendichte, Risikofaktoren sowie individuellen Parametern.

Diagnostik

Die diagnostischen Abklärungen der Osteoporose umfassen eine genaue Anamnese, speziell auch bezüglich Risikofaktoren, die klinische Untersuchung, Sturztests, Laborabklärungen und eine Knochendichtemessung sowie evtl. weitere bildgebende Verfahren.

Nicht-medikamentöse Prophylaxe und Behandlung

Nicht medikamentöse Massnahmen haben einen wichtigen Stellenwert in der Behandlung der Osteoporose und weiterer Knochenerkrankungen:

  • Sturzprophylaxe: Vermeiden von Stolperfallen (schlechte Beleuchtung, lose Teppiche, schlechtes Schuhwerk etc.) und sturzfördernden Medikamenten (Sedativa, Antihypertensiva etc.)
  • Vermeiden von Noxen: Nikotinabusus, übermässiger Alkoholkonsum
  • Behandlung sturzfördernder Erkrankungen (Gleichgewichtsstörungen, Visusstörungen)
  • Ausgewogene Ernährung:
    • Proteine (1g/kgKG/Tag)
    • Kalzium (1000–1500mg/Tag)
    • Vitamin D, 800–2000 IE/Tag (optimaler Serumspiegel > 30μg/L = > 75mmol/L)
    • Normales, nicht zu tiefes Körpergewicht (BMI > 20kg/m2)
  • Körperliche Aktivität:
    • Physiotherapie/gezielte Osteoporosegymnastik
    • Muskelaufbautraining
    • Gleichgewichtstraining
    • Sportliche Aktivität mit vorwiegend axialer Belastung (Tanzen, Wandern, Laufen)

Medikamentöse Behandlung

Aktuell kommen in der Schweiz folgende therapeutische Wirkprinzipien für die Osteoporosetherapie zur Anwendung:

  • Bisphosphonate: Die Bisphosphonate vermindern die Knochenresorption durch Bindung an die Osteoklasten, die dadurch in ihrer Aktivität gehemmt werden. Bisphosphonate haben eine meist sehr lange Verweildauer im Knochen, weshalb die therapeutische Wirkung oft noch Monate über das Absetzen der Substanz hinweg anhält.
  • RANKL-Inhibitor: Durch Andocken von RANK (Receptor Activator of Nuclear Factor Kappa B) an seinen Ligand RANKL kommt es zur Stimulation der Osteoklastenbildung, -reifung und -aktivität. Der monoklonale Antikörper Denosumab hemmt die Verbindung von RANK mit RANKL und vermindert so die Bildung, Reifung und Aktivität der Osteoklasten.
  • SERMs: SERMs wirken auf die Östrogenrezeptoren teils agonistisch (Knochen, Fettstoffwechsel), teils antagonistisch (Brust) und verhindern so nicht nur den postmenopausalen Knochenverlust, sondern haben zusätzlich einen protektiven Effekt auf die Brustdrüse.
  • Hormonersatztherapie: Die Hormonersatztherapie kann bei peri- und postmenopausalen Frauen diskutiert werden, wenn gleichzeitig perimenopausale therapiebedürftige Beschwerden vorliegen. Als primäre Therapie für Osteoporose wird die Hormonersatztherapie wegen des kleinen Risikos der Karzinomentstehung nicht empfohlen.
  • Teriparatid: Pulsatil verabreichtes Parathormon hat einen anabolen Effekt auf den Knochen. Teriparatid ist als second-line-Therapeutikum bei Versagen einer vorhergehenden antiresorptiven Therapie (Frakturen trotz Therapie) zugelassen.

Verantwortliche Fachpersonen

Diana Frey, KD Dr. med.

Oberärztin, Klinik für Rheumatologie

Tel. +41 44 255 26 87
Spezialgebiete: Osteologie, Leitung Clinical Trials

Susanna Enderlin Steiger, Dr. med.

Oberärztin, Klinik für Rheumatologie

Tel. +41 44 255 26 87
Spezialgebiete: Osteoporose, Jugendliche mit juveniler idiopathischer Arthritis

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