Kopfschmerzen Behandlung

Viele Kopfschmerzen haben eine behandelbare Ursache. Diese Art von Kopfschmerzen nennt man daher sekundäre Kopfschmerzen. Beispiele sind Kopfschmerzen bei Fieber, nach Kopftrauma, bei akutem Bluthochdruck oder nach übermässigem Alkoholkonsum.

Bei primären Kopfschmerzen wie chronischen Spannungstypkopfschmerzen, Migräne und dem Clusterkopfschmerz ist jedoch eine gezielte Behandlung durch Spezialisten ratsam. Die Therapien, die wir oft in Kombination einsetzen, eignen sich entweder zur Vorbeugung von Kopfschmerzattacken oder zur Behandlung der akuten Schmerzattacke.

Kopfschmerzen: Behandlung mit allgemeinen Massnahmen

Bekannt sind einige Tipps, mit denen Sie Kopfschmerzen selbst zu Leibe rücken oder ihnen vorbeugen können:

  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich. Empfohlen sind 1.5 bis 2 Liter pro Tag, an heissen Tagen auch mehr. Am besten wählen Sie kalorienarme Getränke wie Wasser oder ungesüsste Tees.
  • Essen Sie regelmässig über den Tag verteilt, lassen Sie keine Mahlzeit aus – gut sind mehrere kleine Mahlzeiten am Tag, die den Körper weniger belasten.
  • Bewegen Sie sich regelmässig, am besten an der frischen Luft: Laufen, Wandern oder Schwimmen gelten als gesund. Aber auch ein strammer Spaziergang kann Kopfschmerzen vertreiben.
  • Trinken Sie nicht zu viel Alkohol – sonst drohen Brummschädel und Kater am nächsten Morgen.
  • Verzichten Sie auch auf das Rauchen und achten Sie auf Ihren Koffeinkonsum.
  • Eignen Sie sich Strategien zur Stressbewältigung Nehmen Sie sich regelmässige Auszeiten, legen Sie Pausen im Alltag ein, lernen Sie zu delegieren und entspannen Sie zwischendurch. Wirksam sind auch Entspannungstechniken, etwa Autogenes Training oder Yoga.
  • Achten Sie auf ausreichenden Schlaf, aber auch auf eine gute Schlafqualität. Nur die Menge an Schlaf alleine genügt nicht.
  • Achten Sie auf Ihre Körperhaltung – das gilt besonders, wenn Sie beruflich viel Zeit im Sitzen verbringen. Stehen Sie immer wieder zwischendurch auf und gehen Sie ein paar Schritte.
  • Dehnübungen lockern die Muskulatur im Rücken, Nacken und der Schulter. Sie wirken Verspannungen entgegen, die oft ein Grund für Kopfschmerzen sind.
  • Auch eine Massage (zum Beispiel Schläfe, Stirn, Nacken) kann entspannen und Kopfweh lindern.
  • Die Akupunktur kann Menschen mit Kopfschmerzen helfen.
  • Physikalische Behandlung: Wärme lindert Schmerzen in den Muskeln. Bei Kopfschmerzen hilft Kälte, etwa in Form eines kalten Umschlags über der Stirn.
  • Pfefferminzöl auf die Stirn, Schläfen oder den Nacken geben.

Kopfschmerzen: Behandlung mit Schmerzmitteln

Es gibt einer Reihe wirksamer Schmerzmittel (Analgetika), die in niedriger Dosierung freiverkäuflich (ohne Rezept) in der Apotheke oder im Internetversandhandel erhältlich sind. Allerdings sollten Sie Schmerzmedikamente nicht über längere Zeit anwenden, ohne mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt Rücksprache zu halten. Die häufige Einnahme kann zudem selbst Kopfschmerzen auslösen (medikamenteninduzierter Kopfschmerz).

Einige Beispiele für Wirkstoffe, die schmerzlindernd wirken:

  • Acetylsalicylsäure (ASS)
  • Ibuprofen
  • Naproxen
  • Paracetamol

Nehmen Sie auf keinen Fall verschiedene Schmerzmittel gleichzeitig ein, sondern immer nur ein Präparat. Sonst können unangenehme Nebenwirkungen auftreten. Auch die dauerhafte Einnahme von Schmerzmitteln ist nicht empfohlen. Sprechen Sie immer mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt.

Migräne und Clusterkopfschmerz: Besondere Medikamente

Für Menschen mit Migräne und Clusterkopfschmerzen gibt es spezielle Arzneien, die gezielt auf diese Kopfschmerzarten zugeschnitten sind. Erhältlich sind sie in verschiedenen Darreichungsformen, etwa als Tabletten, Nasenspray, Spritzen oder Zäpfchen.

  • Migräne: Triptane, Ergotamine, Metamizol, Medikamente gegen Übelkeit (zum Beispiel Metoclopramid, Domperidon).
  • Zur Migräne-Prophylaxe eignen sich unter anderem Betablocker (zum Beispiel Metoprolol oder Propranolol), Kalzium-Antagonisten (Flunarizin) oder Antiepileptika (Valproinsäure, Topiramat). Für therapieresistente Kopfschmerzen stehen neu die sogenannten CGRP-Antagonisten zur Verfügung. Auch nicht-medikamentöse Therapien können hilfreich sein (z.B. transdermale Elektrostimulation).
  • Clusterkopfschmerz: Sauerstofftherapie (Atemmaske und Sauerstoffflasche), zwei Triptane (Sumatriptan als Pen zu Injektion unter die Haut, Zolmitriptan als Nasenspray), spezielle lokale Infiltration mit Anästhestika.

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