Epilepsiechirurgie

Epilepsie ist die häufigste neurologische Krankheit. Bei etwa 30% der Patienten und Patientinnen ist die Anfallskontrolle durch Medikamente unzureichend, sodass in der Schweiz etwa 200 Patienten und Patientinnen pro Jahr von einer epilepsiechirurgischen Operation profitieren könnten.

EEG-Messungen helfen während mancher Operationen, die Grenzen des Hirngewebes zu bestimmen, welches entfernt werden muss, um postoperative Anfallsfreiheit zu erzielen. Anfallsfreiheit erreichen derzeit aber nur 60% der Patienten und Patientinnen. Dringend nötig sind also neue Biomarker, um das Ausmass des zu entfernenden Gewebes masszuschneidern.

Hochfrequenzoszillationen (HFO) im EEG gelten als neue Biomarker, mit denen wir epileptogenes Gewebe genauer erkennen, als das mit Standardmethoden möglich ist. In unserer bisherigen Arbeit am USZ haben wir ein Computerprogramm zur automatischen HFO-Erkennung entwickelt. Falls Gewebe mit HFO bei der Operation nicht entfernt worden ist, hat der Patient oder die Patientin eine hohe Wahrscheinlichkeit, nach der Operation weiterhin unter epileptischen Anfällen zu leiden.

Hochfrequenzoszillationen

In unserer derzeitigen Forschung möchten wir ein elektronisches Gerät entwickeln, welches HFO zuverlässig in Echtzeit erkennen kann. Das miniaturisierte Gerät soll vom Gehirn inspirierte Hardware und Algorithmen der neuronalen Netze kombinieren. Dem Neurochirurgen und der Neurochirurgin gibt die rasche und verlässliche HFO-Messung während der Operation dann eine zusätzliche Diagnosemethode.

Die Forschung zur Epilepsiechirurgie wird in Zürich am Zentrum für Epileptologie und Epilepsiechirurgie (ZEE) durchgeführt, einer Kooperation der Klinik für Neurochirurgie mit dem Schweizerischen Epilepsie-Zentrum an der Klinik Lengg, der Klinik für Neurologie der Universitätsspital Zürich sowie dem Kinderspital Zürich.

Die laufenden Forschungsprojekte zur Epilepsiechirurgie werden durch Drittmittel des Schweizerischen Nationalfonds (SNF), einem Forschungskredit der Universität Zürich, sowie der Vontobel-Stiftung, der Theodor und Ida Herzog-Egli-Stiftung, und der Mach-Gaensslen-Stiftung finanziert.

Verantwortlicher Kaderarzt

  1. Burnos S, Hilfiker P, Sürücü O, Scholkmann F, Krayenbühl N, Grunwald T, Sarnthein J (2014) Human intracranial high frequency oscillations (HFOs) detected by automatic time-frequency analysis. PLoS One 9:e94381
  2. Fedele T, Burnos S, Boran E, Krayenbühl N, Hilfiker P, Grunwald T, Sarnthein J (2017) Resection of high frequency oscillations predicts seizure outcome in the individual patient. Scientific Reports
  3. Fedele T, van ‚t Klooster M, Burnos S, Zweiphenning W, van Klink N, Leijten F, Zijlmans M, Sarnthein J (2016) Automatic detection of high frequency oscillations during epilepsy surgery predicts seizure outcome. Clinical Neurophysiol 127:3066-3074