Amyloidose Behandlung

Die Behandlung von Amyloidosen unterscheidet sich je nach Art des Eiweisses erheblich.

Behandlung der AL Amyloidose

Eine Amyloidose vom Typ AL entsteht durch die Ablagerung von Untereinheiten von Abwehreiweissen, den sogenannten Immunglobulin-Leichtketten. Diese Leichtketten werden durch krankhaft veränderte Immunzellen im Knochenmark oder den Lymphdrüsen gebildet (Plasmazellen/Lymphzellen). Die AL-Amyloidose ist von der Entstehung her eng verwandt und teilweise verknüpft mit tumorösen Erkrankungen des Knochenmarks und der Lymphdrüsen, wie z.B. dem Multiplen Myelom und dem Non-Hodgkin Lymphom. Wie bei diesen Krankheiten besteht die Behandlung deshalb auch in einer systemischen Immuno-Chemotherapie. Damit soll die weitere Produktion von Leichtketten und die weitere Bildung von AL-Amyloid verhindert werden. Wie intensiv diese Chemotherapie ausfällt, hängt von der Belastbarkeit der Patientin oder des Patienten und seiner allgemeinen Gesundheit ab. Die am häufigsten betroffenen Organe sind das Herz, die Nieren, die Nerven und der Darm.

Behandlung von vererbbarer und genetisch bedingter Amyloidosen

Vererbbare Amyloidosen sind selten. Es gibt aber eine Häufung von Erkrankten in verschiedenen Regionen der Welt. Die Schweiz ist nicht speziell betroffen. Ursache für die Erkrankung ist meist die fehlerhafte Anlage eines Eiweisses, das in der Leber gebildet wird. Dieses Transporteiweiss heisst Transthyretin und die Krankheit Transthyretin (ATTR) Amyloidose. Hauptsächlich sind von den Ablagerungen die Nerven, das Herz, der Darm und die Augen betroffen. Da Transthyretin in der Leber gebildet wird und durch die Behandlung die weitere Produktion dieses Eiweisses verhindert werden soll, ist die Lebertransplantation eine wichtige Behandlungsmöglichkeit. Die Transthyretin-Amyloidose kann auch ohne Vererbung durch einen Elternteil als neue genetische Veränderung auftreten. Neben der ATTR-Amyloidose gibt es noch weitere genetisch bedingte Amyloidosen. Diese sind aber noch seltener.

Behandlung der AA Amyloidose

Eine Amyloidose vom Typ AA kann bei jeder chronischen, Jahre dauernden Enzündung auftreten. Typische Ursachen sind chronische Infekte der Lunge oder der Haut, chronische entzündliche rheumatische Erkrankungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und seltener auch vererbbare Fiebererkankungen. Therapeutisch steht immer die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung im Vordergrund. Die am häufigsten betroffenen Organe sind bei der AA-Aymloidose die Nieren und der Darm.

Bei uns werden alle etablierten Therapieoptionen für Betroffene mit Amyloidose angeboten

  • Supportivtherapie inkl. Physiotherapie, Ergotherapie, Psycho-Onkologie, Beratungsdienste, etc.
  • Herzinsuffizienzbehandlung
  • Schrittmacherimplantation
  • Nierenersatzverfahren
  • anti-inflammatorische Therapie
  • ambulante und stationäre Immuno-Chemotherapie
  • autologe und allogene Stammzelltransplantation
  • Organtransplantationen (Leber, Niere, Herz)
  • TTR-Amyoid gerichtete Therapien, sofern in der Schweiz verfügbar

Amyloidose-Netzwerk

Das Amyloidose-Netzwerk des Universitätsspitals Zürich wurde 2013 durch unser interdisziplinäres Team von Spezialistinnen und Spezialisten der Kliniken für Gastroenterologie, Hämatologie, Kardiologie, Nephrologie, Neurologie, Neuropathologie, Pathologie und Rheumatologie, dem Institut für medizinische Genetik der Universität Zürich und dem Kantonsspital Graubünden gegründet. Es ist unser Ziel, die Lebensdauer und die Lebensqualität betroffener Menschen zu verlängern bzw. zu verbessern. Die Patientinnen und Patienten werden in enger Zusammenarbeit mit den zuweisenden Ärzten betreut.

Verantwortliche Fachpersonen

Rahel Schwotzer, Dr. med.

Oberärztin meV, Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie

Tel. +41 44 255 81 39
Spezialgebiete: Systemische Amyloidose, Allg. Hämatologie

Andreas Flammer, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Kardiologie

Tel. +41 43 253 83 08
Spezialgebiete: Leiter Herzinsuffizienz und Herztransplantation, Leiter Assist-Devices Sprechstunde, Co-Leiter Amyloidose-Netzwerk Zürich

Markus Manz, Prof. Dr. med.

Klinikdirektor, Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie

Tel. +41 44 255 38 99
Spezialgebiete: Leukämien, Lymphome, Plasmazellerkrankungen

Frank Ruschitzka, Prof. Dr. med.

Klinikdirektor, Klinik für Kardiologie

Tel. +41 44 255 21 21

Heiko Pohl, MHD, PD Dr. med.

Oberarzt, Klinik für Neurologie

Tel. +41 44 255 55 11

Hans Heinrich Jung, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Neurologie

Tel. +41 44 255 55 20
Spezialgebiete: Neuromuskuläre Erkrankungen, Demenzerkrankungen / Memory Clinic, Neurogenetische Erkrankungen / Neurologische "Rare Diseases"

Luc Biedermann, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie

Tel. +41 44 255 85 48
Spezialgebiete: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (IBD), Eosinophile Ösophagitis (EoE) und Eosinophile Gastrointestinale Erkrankungen (EGID), Zöliakie

Julia Leo-Stickelberger

Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie

Tel. +41 43 253 93 85

Beat Müllhaupt, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie

Tel. +41 44 255 85 48
Spezialgebiete: Akute und chronische Lebererkrankungen, Akutes Leberversagen, Transplantationshepatologie

Robert Manka, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie
Leitender Arzt, Klinik für Kardiologie

Tel. +41 44 255 12 51
Spezialgebiete: Kardiales Imaging (Herz MRI & Herz CT), Interventionelle Kardiologie, Sprechstunde komplexe Koronarinterventionen

Aju Pazhenkottil, PD Dr. med.

Oberarzt meV, Klinik für Nuklearmedizin
Oberarzt, Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik

Tel. +41 44 255 39 50
Spezialgebiete: Kardiale Bildgebung (Herz-CT/NUK/MRI), Echokardiographie, Psychokardiologie

Felix Tanner, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Stv. Klinikdirektor, Klinik für Kardiologie

Tel. +41 43 253 79 40

Für Patientinnen und Patienten

Sie können sich als Patientin oder Patient nicht direkt zu einer Konsultation anmelden. Bitte lassen Sie sich durch Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin, Ihren Spezialisten oder Ihre Spezialistin überweisen. Für Fragen nutzen Sie unser Kontaktformular.

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Für Zuweisende

Universitätsspital Zürich
Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie
Rämistrasse 100
8091 Zürich

Tel. +41 44 255 38 99
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