Operative Dekompression bei vaskulärem Kompressionssyndrom

Durch den gesamten Körper verlaufen Blutgefässe, um das Gewebe mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen und um das Blut wieder zurück zum Herzen zu transportieren. Häufig verlaufen gerade die grösseren Gefässe geschützt von Muskeln und Knochen oder kreuzen in der Tiefe andere Strukturen, wie bspw. Nerven oder Sehnen.

Aus unterschiedlichen Gründen kann es im Verlauf der Blutgefässe durch äussere Strukturen zur Einengung bis hin zum kompletten Verschluss kommen. In diesem Fall spricht man von einem vaskulären Kompressionssyndrom (mechanische Gefässeinengung).

Vaskuläre Kompressionssyndrome unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der anatomischen Lokalisation, sondern auch hinsichtlich der Beschwerden. Grundsätzlich können sowohl die Venen als auch die Arterien betroffen sein. Sind die Venen betroffen, führt dies meist zu einer Abflussstörung mit einer Schwellung in dem betroffenen Gebiet. Sind die Arterien betroffen, führt dies zu einer Durchblutungsstörung, die sich häufig durch Schmerzen äussert.

Die Erkennung und Diagnostik der vaskulären Kompressionssyndrome benötigt einen breiten Erfahrungsschatz. Es werden bildgebende Verfahren, wie Ultraschall, CT und MRI mit speziellen funktionellen Tests ergänzt, um den Blutfluss in unterschiedlichen Situationen darzustellen.

Venöse Kompressionssyndrome

  • Tumorkompression mit oberer Einflussstauung
  • Paget von Schrötter Syndrom
  • Thoracic Inlet Syndrom
  • Nutcracker Syndrom
  • May-Thurner-Syndrom

Arterielle Kompressionssyndrome

  • Thoracic Outlet Syndrom
  • Popliteales Entrapment Syndrom
  • Bowhunter- /Eagle-Syndrom
  • Dunbar-/ Ligamentum arcuatum Syndrom
  • Wilkie Syndrom
  • Sutton-Syndrom
  • Morbus Ormond/ Retroperioneale Fibrose
  • Tumor assoziierte Kompressionssyndrome/ Infiltration

Wahl der Therapie

Spätestens wenn durch ein vaskuläres Kompressionssyndrom Beschwerden bestehen, sollte eine Behandlung erfolgen. Manchmal ist aber auch bereits ohne Beschwerden eine Behandlung erforderlich. Durch eine ständige Einengung eines Gefässes kann es zu Verletzungen und Veränderungen der Gefässwand mit schlimmeren Folgen kommen. Die Wahl der Therapie hängt in der Regel von der Art und der Lokalisation der einengenden Struktur ab.

Im Bereich der Arterien ist meistens eine Dekompression, das heisst eine Entlastung erforderlich. Dabei werden in einer Operation die einengenden Strukturen, z.B. Muskel, Sehnen oder Knochen eingekerbt oder durchgeschnitten. Im Bereich der Venen ist häufig eine innere Schienung mit einem Stent ausreichend. Dieser kann meist minimalinvasiv über die Leistengefässe in dem eingeengten Bereich platziert werden.

Bevor die Art der Therapie festgelegt wird, sind häufig einige Untersuchungen erforderlich, um genau festzulegen, wo das Problem besteht. Im Anschluss werden wir mit Ihnen alle Möglichkeiten mit Vor- und Nachteilen besprechen und Sie ausführlich beraten. Die Therapie, der Ablauf und die Dauer des Aufenthaltes hängt ganz von der betroffenen Region ab. Nach Einsetzen eines Stentes ist häufig eine Entlassung schon nach zwei bis drei Tagen möglich. Nach Operationen ist der Aufenthalt in der Regel aufgrund der Operationswunde etwas länger und liegt bei sechs bis sieben Tagen.

In der Regel ist keine Reha im Anschluss erforderlich. In den aller meisten Fällen ist eine ambulante Physiotherapie völlig ausreichend.  Im Bereich der vaskulären Kompressionssyndrome haben wir als Zentrum trotz Ihrer Seltenheit eine ausgewiesene Expertise.

Für Patientinnen und Patienten

Sie können sich als Patientin oder Patient nicht direkt zu einer Konsultation anmelden. Bitte lassen Sie sich durch Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin, Ihren Spezialisten oder Ihre Spezialistin überweisen.

Für Zuweisende

Weisen Sie Ihre Patientin oder Ihren Patienten einfach online zu.

 

Universitätsspital Zürich
Klinik für Gefässchirurgie
Rämistrasse 100
8091 Zürich

Tel. +41 44 255 20 39
Online zuweisen

Verantwortlicher Fachbereich

Verwandte Krankheiten