Als Debulking bezeichnet man Massnahmen, die eine partielle (nicht vollständige) Entfernung von Tumoren zum Ziel haben. In vielen Fällen sind auch Gefässe von der Tumormasse betroffen, wenn der Tumor auf das Gefäss drückt oder ein infiltratives Wachstum in die Gefässwand zeigt. Hier besteht die Notwendigkeit der Kombination aus Tumorentfernung und Gefässbehandlung.
Ein Debulking richtet sich nach dem Therapieziel und kann einem kurativen oder einem palliativen Ansatz folgen:
Patienten und Patientinnen mit einer Tumorerkrankung werden zu Beginn einer Therapie in einem interdisziplinären Fachgremium (Tumorboard) besprochen. Hier werden der Tumor, dessen Ausbreitung und Therapieoptionen, aber auch die Konsequenzen des Tumorwachstums auf andere Strukturen (z.B. Gefässe) besprochen. Sind Gefässe betroffen, wird ein Plan zur Wiederherstellung des Blutflusses erstellt. Anschliessend wird dem Patienten oder der Patientin der Behandlungsplan vorgeschlagen und mit ihm oder ihr besprochen.
Eine Behandlung wird vorgeschlagen, sobald die Indikation zur Tumorbehandlung besteht und ein interdisziplinäres Gremium einen entsprechenden Therapieplan vorschlägt. Zu diesem Zeitpunkt kann der Patient oder die Patientin noch symptomarm oder schwer symptomatisch sein.
Ein Debulking (Reduktion der Tumormasse) kann über verschieden Möglichkeiten erreicht werden: chirurgische Resektion, Chemotherapie, Bestrahlung oder Lasertherapie. Wird eine chirurgische Resektion durchgeführt, kann dies in Kombination mit einem Gefässeingriff erfolgen.
Unter anderem wird über einen offen-chirurgischen Zugang die Entfernung des Tumorgewebes angestrebt. Dabei orientiert sich die Strategie der Gefässoperation am Behandlungsziel. Besteht ein kurativer Ansatz, muss das Gewebe möglichst «im Gesunden» und mit einer Sicherheitszone entfernt werden. Gefässe müssen dabei häufig mit entfernt und letztlich ersetzt oder rekonstruiert werden. Dabei eignen sich Venen anderer Körperregionen (z.B. des Beines) als Ersatz. Dieses körpereigene Material heilt in der Regel gut und komplikationslos ein.
Alternativ kann biologisches Material (xenogenes Perikard) zur Gefässrekonstruktion verwendet werden. Abhängig von der Gesamtstrategie kommen auch Umgehungskreisläufe (Bypass) in Frage, die nicht der Anatomie entsprechend, sondern extra-anatomisch (=ausserhalb der Tumorregion) verlegt werden. Diese Materialien können zudem körperfremd (=künstlich) sein und zum Einsatz kommen, wenn kein körpereigenes Material verwendet werden kann.
Sollte sich während der Operation herausstellen, dass es wegen der Tumorausdehnung keine sinnvolle Möglichkeit einer kurativen Therapie mehr gibt, kann zumindest eine Katheter-gestützte Intervention mit palliativem Ansatz zur Behandlung von Gefässkompressionen in Betracht gezogen werden. Hierbei wird ein Stent in das Gefäss eingebracht, der das Gefäss wieder eröffnet.
In diesem Fall wird die Reduktion der Tumormasse durch den Verschluss des tumorversorgenden Gefässes erreicht. Das Tumorgewebe wird schlechter durchblutet und schrumpft. Dies wird häufig durch einen minimal-invasiven Zugang (Punktion und katheter-gestütztes Verfahren) erreicht.
Die Behandlung von sekundären Gefässerkrankung durch primär Nicht-Gefässtumoren verlangt ein interdisziplinäres Vorgehen. Die Diskussion dieser Fälle in einem Tumor-Board gilt heute als Qualitätskriterium. Somit und mit den insgesamt 43 Kliniken bietet das USZ die idealen Voraussetzungen.
Eine spezielle Vorbereitung durch den Patienten oder die Patientin ist nicht möglich. Entsprechend der Empfehlung des interdisziplinären Fachgremiums findet ein Gespräch mit dem Patienten oder der Patientin mit einer ausführlichen Aufklärung statt.
Unabhängig von dem Therapieziel kann im Anschluss an die Behandlung und auf Wunsch die Nachsorge in einer spezialisierten Rehabilitationsklinik organisiert werden. Zudem bietet das USZ mit dem Kompetenzzentrum Palliative Care eine moderne Palliativmedizin für Menschen mit unheilbaren Krankheiten an.
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Universitätsspital Zürich
Klinik für Gefässchirurgie
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