Kutanes Lymphom Therapie

Die Behandlung eines kutanen Lymphoms hängt von der Art, Aggressivität und der Ausdehnung der Krebserkrankung ab. Aber auch Ihr Alter, allgemeiner Gesundheitszustand sowie Ihre persönlichen Wünsche und Vorstellungen spielen eine Rolle.

Manchmal genügt es, das Hautlymphom lokal zu behandeln. Hat der Krebs schon andere Organe befallen, wählen wir Therapien, die im gesamten Körper wirksam sind (systemisch). Meist kombinieren wir mehrere Behandlungen miteinander, um die Schlagkraft der Behandlung zu erhöhen.

Manchmal bildet sich das kutane Lymphom auch von selbst wieder zurück, etwa bei der Lymphomatoiden Papulose. In anderen Fällen wählen wir eine abwartende Strategie – sie beobachten und kontrollieren das Hautlymphom zunächst nur.

Behandlungsmöglichkeiten bei einem T-Zell-Lymphome

Folgende Behandlungsmöglichkeiten gibt es beim T-Zell-Lymphom

  • Glukokortikosteroide („Kortison“) in Frühstadien: Die Steroide werden als Creme oder Salbe auf die Haut aufgetragen. Sie lassen sich aber auch direkt in die Hautknoten injizieren.
  • Operation: Wir entfernen die Hautlymphome chirurgisch unter örtlicher Betäubung. Der Eingriff lässt sich ambulant durchführen – sie müssen nicht im Spital bleiben, sondern können im Anschluss nach Hause gehen.
  • Phototherapie (PUVA, Lichttherapie): Zum Einsatz kommen Medikamente, welche die Krebszellen lichtempfindlich machen, meist die Substanz Psoralen. Der Lichtsensibilisator dringt in die Haut ein und bis zu den Krebszellen vor. Dann bestrahlen wir die Haut von aussen mit UVA-Licht und die Krebszellen sterben ab. In manchen Fällen kommt auch UVB-Licht mit der Wellenlänge von 311 Nanometer (nm) zum Einsatz. Sie heisst UBV-311-nm-Lichttherapie. Die Phototherapie lässt sich mit dem körpereigenen Botenstoff Interferon-α oder dem Vitamin-A-Abkömmling Bexaroten kombinieren.
  • Strahlentherapie: Fachleute der Radiologie bestrahlen die betroffenen Hautpartien mit Röntgenstrahlen.
  • Bexaroten: Der Abkömmling des Vitamin A lässt die Krebszellen absterben. Bexaroten gibt es als Tabletten.
  • Zielgerichtete Therapie („targeted therapy“): Die Medikamente zielen auf bestimmte Merkmale auf der Oberfläche der Krebszellen ab und behindern ihre Vermehrung. Eingesetzt werden die Antikörper-Kombination Brentuximab Vedotin oder Mogamulizumab.
  • Immuntherapie (Immunmodulatoren): Die Behandlung richtet sich nicht direkt gegen die Krebszellen, sondern aktiviert und schärft das Immunsystem. Anschliessend soll es wieder selbst gegen die bösartigen Tumorzellen vorgehen und sie beseitigen. Ein Beispiel ist die Behandlung mit Interferon-α. Ein körpereigener Botenstoff, der das Immunsystem anregt und stimuliert. Wir verabreichen das Medikament meist als Spritze.
  • Chemotherapie: Dabei setzen wir Zellgifte (Zytostatika, Chemotherapeutika) ein, welche die Vermehrung der Krebszellen stoppen und sie absterben lassen. Die Chemotherapie gibt es in Form von Cremes oder Gels zum Auftragen auf die Haut (zum Beispiel der Wirkstoff Chlormethin), als Tabletten (zum Beispiel Methotrexat als „milde“ Chemotherapie) oder Infusion über die Vene (zum Beispiel Gemcitabin, Doxorubicin). Manchmal verabreichen wir auch mehrere Zytostatika in Kombination in mehreren Zyklen. Dazwischen liegen Pausen, in denen sich der Körper wieder erholen kann.
  • Extrakorporale Photopherese (beim Sézary-Syndrom): Wir entnehmen Blut und trennen die weissen Blutzellen mit Hilfe einer Zentrifuge von den anderen Blutbestandteilen. Dann behandeln wir die Zellen im Labor mit dem Lichtsensibilisator Psoralen, bestrahlen sie ausserhalb des Körpers mit UV-Licht und geben sie wieder zurück in die Blutbahn. Die Extrakorporale Photopherese ist eine Weiterentwicklung der PUVA. Sie lässt sich zudem mit Interferon-α oder Bexaroten kombinieren.

Behandlungsmöglichkeiten bei einem B-Zell-Lymphome

Viele kutane B-Zell-Lymphome haben eine sehr gute Prognose, weshalb wir bei der Behandlung zunächst weniger aggressiv vorgehen.

  • Operation: Wir versuchen, das Hautlymphom im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs möglichst vollständig zu entfernen.
  • Strahlentherapie: Wir bestrahlen die betroffenen Hautpartien entweder mit schnellen Elektronen oder Röntgenweichstrahlen.
  • Glukokortikoide, zum Beispiel Triamcinolon als Injektion in die betroffene Hautstelle
  • Interferon—α als Injektion direkt in die Hautknoten oder als eine Infusion
  • Zielgerichtete Therapie („targeted therapy“): Eingesetzt wird der Antikörper Rituximab, der sich gegen eine bestimmte Struktur auf der Oberfläche der Krebszellen richtet. Rituximab lässt sich über die Vene, aber auch direkt in die Hautknoten injizieren. Das Medikament eignet sich bei mehreren Knoten an verschiedenen Stellen oder wenn eine Operation nicht möglich ist.
  • Chemoimmuntherapie namens R-CHOP – bei diffus-grosszelligem B-Zell-Lymphom vom Bein Typ: Zum Einsatz kommen die Wirkstoff Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednisolon („Kortison“)

Nachsorge

Wichtig nach dem Abschluss der Erstbehandlungen ist eine regelmässige Nachsorge. Wir kontrollieren dabei Ihren Gesundheitszustand, behandeln eventuelle Nebenwirkungen und Komplikationen und versuchen, Rückfälle zu erkennen. Denn in manchen Fällen kehrt das kutane Lymphom trotz Therapie wieder zurück. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wie häufig die Kontrollen nötig sind. Anfangs sind sie engmaschig, etwa alle drei Monate. Ohne einen Rückfall dehnen sich die Zeitintervalle immer weiter aus.

Und: Untersuchen Sie selbst Ihre Haut regelmässig auf Veränderungen! Falls Sie Auffälligkeiten entdecken, die auf eine Rückkehr des kutanen Lymphoms hindeuten, holen Sie umgehend ärztlichen Rat ein.

Verantwortliche Ärztinnen und Ärzte

Reinhard Dummer, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Stv. Klinikdirektor, Dermatologische Klinik

Tel. +41 44 255 25 07
Spezialgebiete: Dermatoonkologie, insbesondere Hautmalignome, metastasierendes Melanom, Dermatopathologie, Klinische Forschung

Andrea Boesch, Dr. med.

Oberärztin, Dermatologische Klinik

Tel. +41 44 255 11 11
Spezialgebiete: Stationäre Behandlungen Fachärztin innere Medizin

Egle Ramelyte, Dr. med. Dr. sc. med.

Oberärztin, Dermatologische Klinik

Tel. +41 44 255 11 11
Spezialgebiete: Leitung klinische Studien u.a. dermato-onkologische Studien, QM klinische Studien, Hautlymphom und Dermato-Onkologie

Laurence Imhof, PD Dr. med.

Leitende Ärztin, Dermatologische Klinik

Tel. +41 43 253 40 88
Spezialgebiete: Ästhetische Dermatologie, Physikalische Therapien (Lasermedizin, Photodynamische Therapie und Röntgentherapie), Hautkrebs-Bestrahlung beim Lymphom, Basaliom, Spinaliom und bei Aktinischer Keratose

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