Therapie der Venenthrombose

Eine tiefe Venenthrombose muss umgehend behandelt werden, damit das Blutgerinnsel nicht weiter wächst, es sich nicht loslöst und Komplikationen wie eine Lungenembolie entstehen. Eine Spätkomplikation ist das postthrombotische Syndrom, das es ebenfalls durch die Behandlung zu verhindern gilt.

Tiefe Venenthrombose – Behandlung im Überblick

Eine tiefe Venenthrombose im Unterschenkel kann meist ambulant behandelt werden, während Oberschenkel- und Beckenvenenthrombosen in der Regel im Spital behandelt werden. Folgende Behandlungsmöglichkeiten kommen zum Einsatz:

  • Heparin ist ein Medikament zur Blutverdünnung und wird als Infusion angewendet. Das Medikament drosselt die Blutgerinnung und verhindert, dass der Thrombus weiter wächst, verschleppt wird oder sich neue Blutgerinnsel bilden.
  • Niedermolekulare Heparine (LMWH) sind ähnliche Medikamente wie Heparin und werden als Spritze angewendet.
  • Blutverdünner (Antikoagulanzien) als Tabletten in den nächsten Monaten: Neue orale Antikoagulanzien (NOAK) wie Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban und Edoxaban. Weiterhin kommen Vitamin-K-Antagonisten (Cumarine) zum Einsatz, etwa die Wirkstoffe Phenprocoumon oder Warfarin.
  • Metallfilter (Vena Cava Filter): dieser kommt zum Einsatz, wenn der Patientin oder dem Patienten (z.B. auf Grund eines lebensbedrohlichen Blutungsrisikos) keine gerinnungshemmenden Medikamente gegeben werden dürfen. Dieser kleine Metallfilter wird über einen Katheter in die grosse Hohlvene im Bauchraum oberhalb der Nieren eingesetzt. Er fängt eventuelle Blutgerinnsel ab, die aus dem Bein zur Lunge wandern könnten.
  • Kompressionsverband und Kompressionstrümpfe: senken das Risiko für ein postthrombotisches Syndrom
  • Lysetherapie: Bei schweren Thrombosen, insbesondere Becken- oder Leistenvenenthrombosen, wird versucht, das Blutgerinnsel mit Medikamenten als Veneninfusion oder über einen Katheter direkt im Thrombus aufzulösen. Ein Beispiel für ein Lysemedikament ist der rekombinante Gewebe-Plasminogenaktivator (rtPA). Lysemedikamente sind sehr effektiv, können jedoch selten auch schwere Blutungen verursachen, weshalb eine spezielle Überwachung notwendig ist.
  • Blutgerinnsel chirurgisch entfernen – Operative Thrombektomie ist der Fachbegriff dafür. Durch minimal-invasive Möglichkeiten mit speziellen Kathetern wird die offene Operation heutzutage nur noch selten durchgeführt.

Tiefe Venenthrombose – Minimal-invasive Kathetertherapie

Für ausgewählte Patientinnen und Patienten mit schweren Thrombosen der Becken- und Beingefässe stellt die minimal-invasive Kathetertherapie eine Behandlungsmöglichkeit dar, das Risiko für ein postthrombotisches Syndrom zu senken. Dabei wird entweder über einen besonderen Katheter ein gerinnungsauflösendes Medikament über mehrere Stunden in die unmittelbare Thrombusnähe infundiert oder mittels spezieller Saugkatheter der Thrombus direkt aus der Vene abgesaugt. Der Vorteil der direkten Thrombusentfernung mittels Saugkatheter ist, dass deutlich geringere Mengen an auflösenden Medikamenten gegeben werden und damit das Risiko für Blutungen minimiert wird. Häufig finden sich nach der Thrombusentfernung chronische Verengungen der Beckenvene, welche als Ursache der Thrombusentstehung vermutet werden. Diese Engstellen werden dann mit Hilfe einer Gefässstütze (Stent) versorgt.

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