Medienmitteilung

Drei neue MR-Geräte verbessern klinische Dienstleistung und Perspektiven der Forschung

Zuletzt aktualisiert am 16. Dezember 2021 Erstmals publiziert am 10. Juli 2012

Im Juli 2012 nimmt das UniversitätsSpital Zürich drei Magnetresonanztomographen der jüngsten Generation in Betrieb. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten im intraoperativen Bereich, in der ambulanten Bildgebung und in der Forschung.

Die drei zusätzlich zum bisherigen Bestand installierten Tomographen sind 3-Tesla-Hochfeldgeräte. Im Vergleich zum heutigen Standard verfügen sie über ein deutlich stärkeres Magnetfeld, was eine verbesserte Bildqualität und eine präzisere Diagnostik ermöglicht. Ein Magnetom Skyra-3-Tesla-Gerät ist direkt mit einem Operationssaal der Klinik für Neurochirurgie verbunden und ermöglicht die Durchführung von hochauflösenden Untersuchungen des Gehirns während einer laufenden Hirnoperation, was schweizweit ein Novum ist. Die neue Infrastruktur ist für das Universitätsspital ein Meilenstein beim Aufbau des Neuro-Zentrums und beim weiteren Ausbau des neurowissenschaftlichen Forschungsbetriebs.

Neue Software für effizientere Therapien

Die neueste Software der Geräte ermöglicht eine deutlich verbesserte Bildnachverarbeitung und Auswertung. Bei der Traktografie zum Beispiel, einem Verfahren zur Rekonstruktion grösserer Nervenfaserbündel, wird eine um ein Vielfaches höhere Detailauflösung bei der Darstellung von Fasersystemen des Gehirns erreicht. Die optimierte MR-Spektroskopie verbessert die Hirntumordiagnostik, indem sie Metaboliten präziser darstellt und dadurch die Qualität der Therapieplanung erhöht. Die neuen technischen Möglichkeiten der Geräte kommen unter anderem Patientinnen und Patienten mit Hirngefässerkrankungen, Hirntumoren, Demenzerkrankungen, Schlaganfällen, Multiple Sklerose, Schädelbasistumoren sowie Orbita-Erkrankungen zu Gute.

Mit den neuen Geräten werden insbesondere die Patientinnen und Patienten im eigenen Haus untersucht. Diese profitieren nicht nur von der hohen Qualität der spezialisierten Kliniken, sondern auch von kürzeren Transportwegen und einer beschleunigten medizinischen Entscheidungsfindung. Die Tomographen sind vor allem für die im Nordtrakt des Universitätsspitals untergebrachten Kliniken bestimmt. Dazu zählen die neurologischen Spezialitäten und die Kliniken im Bereich Kopf, aber auch die Kliniken für Gynäkologie, Geburtshilfe und Neonatologie sowie die Urologie. Die Erhöhung der MR-Kapazitäten am UniversitätsSpital Zürich wird auch die Wartezeiten für ambulante Patienten deutlich verkürzen.

Forschung fokussiert auf Neurologie, Schlaganfall und Neuroimmunologie

Das Ingenia (Wide Bore) 3-Tesla-Gerät dient zu 50% der neurowissenschaftlichen Forschung. Damit soll unter anderem die Struktur und das Verhalten von Tumoren noch besser untersucht werden können. In der Stroke-Forschung wird das Gerät eingesetzt, um den Verlauf von Hirnschlägen in zeitlich definierte Abschnitte zu erfassen, was zu einer wirkungsvolleren Neurohabilitation führen könnte. In der Neuroimmunologie schliesslich wird mit dem neuen MR-Gerät erforscht, wie Patientinnen und Patienten auf neue medikamentöse Therapien der multiplen Sklerose ansprechen.

Ansprechpartner für Fragen:

Prof. Dr. med. Jürg Hodler
ärztlicher Direktor und Direktor Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, UniversitätsSpital Zürich
Tel.: +41 44 255 86 48; juerg.hodler@usz.ch

Prof. Dr. med. Antonios Valavanis
Direktor Klinik für Neuroradiologie, UniversitätsSpital Zürich
Tel.: +41 44 255 56 01; antonios.valavanis@usz.ch