DO-HEALTH Studie

Wie wir gesund und aktiv älter werden, untersucht die grösste europäische Altersstudie DO-HEALTH

DO-HEALTH, Europas grösste Altersstudie, startete im Jahr 2012 und ist nun auf der Zielgeraden. DO-HEALTH schliesst insgesamt 2’157 gesunde Frauen und Männer im Alter von 70 Jahren und älter aus fünf Ländern ein (Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, Portugal) – davon rund 1’000 aus der Schweiz und 550 aus Zürich.

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Heike Bischoff-Ferrari, Professorin für Geriatrie und Altersforschung am Universitätsspital Zürich und an der Universität Zürich, leitet das international Forschungsnetzwerk DO-HEALTH. Damit neue Erkenntnisse aus der DO-HEALTH Studie direkt umgesetzt werden können, wurde am Universitätsspital Zürich eine Sprechstunde “Healthy Aging / Gesundes Altern” etabliert.

Was wird in DO-HEALTH untersucht?

Die DO-HEALTH-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer absolvieren dreimal pro Woche ein leicht durchführbares Trainingsprogramm und nehmen regelmässig Präparate mit Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren ein. Wie sich die drei Massnahmen auf das Knochenbruchrisiko, die Muskel- und Gedächtnisfunktion, die Infektrate und den Blutdruck auswirken, will die Dreijahresstudie herausfinden.

Bisher haben alle drei Interventionen in vorangehenden Studien eine mögliche schützende Wirkung auf verschiedene Organfunktionen gezeigt. «Falls die Wirksamkeit der drei verträglichen und erschwinglichen Massnahmen belegt werden kann, hätte das eine enorme volksgesundheitliche Bedeutung und würde vielen Menschen im Alter ab 70 Jahren eine Möglichkeit bieten, ihr Leben länger gesünder und aktiver zu gestalten», führt Heike Bischoff-Ferrari aus.

Wann werden die ersten Resultate vorliegen?

Die Datenerhebung konnte Ende November 2017 abgeschlossen werden. Alle der geplanten vier, je einen Tag dauernden, Studienvisiten pro Teilnehmer oder Teilnehmerin waren erfolgt. Die Resultate bezüglich der Wirkung aller Massnahmen werden im Herbst 2020 vorliegen.

Erschliessung grosser Biobank

Mit DO-HEALTH erschliesst das Zentrum Alter und Mobilität auch eine Biobank mit rund 200’000 Proben für die zukünftige Altersforschung. «Die detaillierte Erfassung vieler wichtiger Organfunktionen, gekoppelt mit Daten über die Ernährung, physische Aktivität und Lebensqualität, ist ein enormer Wissenschatz für die medizinische Versorgung älterer Menschen», erklärt Heike Bischoff-Ferrari.

42 Prozent aller Teilnehmenden sind «healthy agers»

Die Daten der Eintrittsuntersuchung zeigen, dass 42 Prozent der DO-HEALTH-Seniorinnen und -Senioren sogenannte «healthy agers» sind. Sie sind frei von chronischen Krankheiten und haben eine gute körperliche und mentale Gesundheit. Bezogen auf die Schweiz sind es sogar 51 Prozent. DO-HEALTH hat zum Ziel, dass sich die gesunde Lebenserwartung der DO-HEALTH-Teilnehmenden durch die drei Massnahmen verlängert und auch nachfolgende Generationen von den Studienergebnissen profitieren können.

Gesamtzustand älterer Menschen erfassen

Eine Stärke von DO-HEALTH ist die detaillierte dreijährige Erfassung des gesundheitlichen Gesamtzustands der Probanden. Erhoben werden etwa alle wichtigen Parameter der Knochen- und Muskelgesundheit, die dann mit weiteren Einflüssen in Zusammenhang gebracht werden, die das Frakturrisiko älterer Menschen mitbestimmen – wie Muskelfunktion, Stürze, Gedächtnisfunktion, Reaktionszeit und Komorbidität. Die Datenauswertung berücksichtigt zudem, inwiefern die drei therapeutischen Massnahmen Gesundheitsdienstleistungen wie Besuch beim Arzt oder der Ärztin, Physiotherapie oder Spitalaufenthalte beeinflussen. Nicht zuletzt werden die Studienresultate Unterschiede in der Gesundheit älterer Menschen in Europa aufzeigen.

Krimi-Autorin Donna Leon als Botschafterin

Auch Donna Leon ist es ein wichtiges Anliegen, gesund älter zu werden. Die in Venedig und Zürich lebende Bestseller-Autorin und Schöpferin der Commissario-Brunetti-Romane unterstützt die DO-HEALTH-Studie und engagiert sich als Botschafterin. Donna Leon hat in einem Brief den Studienteilnehmenden für ihren wichtigen Beitrag zur Medizin und Gesundheit älterer Menschen ihre persönliche Wertschätzung ausgesprochen.

Partnerprojekte DO-HEALTH und VITAL

Die VITAL Studie in den USA und DO-HEALTH in Europa wurden von den Studienleiterinnen (VITAL: Prof. JoAnn E. Manson, Harvard Medical School; DO-HEALTH: Prof. Heike A. Bischoff-Ferrari) als komplementäre grosse Interventionsstudien zur Klärung der Rolle von Omega-3-Fetten und Vitamin D in der Prävention von Herz-Kreislauf-Ereignissen, Krebserkrankungen und der Erhaltung der allgemeinen Gesundheit sowie Muskel- und Knochenfunktion bei Menschen im Alter 50+ (VITAL) und 70+ (DO-HEALTH) konzpiert. Auch mit dem Ziel, den Gesundheitszustand von Menschen im Alter 70+ in den USA und Europa direkt vergleichen zu können, wurden wichtige Eckpunkte der Gesundheit, Ernährung und physischen Aktivität in beiden Studien standardisiert erfasst.

Forschungsnetzwerk

Das Zentrum Alter und Mobilität pflegt ein grosses nationales und internationales Forschungsnetzwerk. Grossartige aktive Mentoren unserer Forschung sind:

  • Prof. Hannes B. Stähelin (Prof. emeritus, Lehrstuhl Geriatrie, Universität Basel)
  • Prof. Walter C. Willet (Chair, Dept. of Nutrition, Harvard School of Public Health)
  • Prof. Bess Dawson-Hughes (Prof. of Endocrinology and Nutrition, Tufts University)
  • Prof. Walter Dick (Prof. emeritus, Lehrstuhl Orthopädie, Universität Basel)
  • Prof. Walter Bär (Prof. emeritus, Lehrstuhl für Forensische Medizin und Ethik, Universität Zürich)

  • Universität Basel (Prof. Reto W. Kressig)
  • Universität Genf (Prof. René Rizzoli)
  • University of Toulouse, FR (Prof. Bruno Vellas)
  • Technische Universität Dresden, DE (Prof. Lorenz Hofbauer)
  • Universität Innsbruck, AU (Prof. Michael Blauth)
  • Coimbra University, PG (Prof. José daSliva)
  • Sheffield University, UK (Prof. Eugene McCloskey)
  • International Osteoporosis Foundation (Prof. John Kanis)
  • Max Rubner Institut Karlsruhe, DE (Prof. Bernhard Watzl)
  • Charité, Berlin (Prof. Dieter Felsenberg)

Zu unseren engsten internationalen Forschungspartnern zählen:

  • die Harvard School of Public Health, USA (Prof. Walter C. Willett, Prof. E. John Orav)
  • die Harvard Medical School und das Brigham and Women’s Hospital, USA (Prof. JoAnn Manson)
  • die Tufts University, USA (Prof. Bess Dawson-Hughes)
  • die Boston University, USA (Prof. David Felson)
  • die Sheffield University; UK (Prof. John Kanis)
  • die University of Toronto (Prof. Andreas Maetzel)
  • die University of Birmingham, UK (Prof. Thomas Dietrich)
  • die University of San Francisco, USA (Prof. Douglas Bauer)
  • die University of Amsterdam, NE (Prof. Paul Lips)