Medienmitteilung

Cardiovascular Biology Preis 2011 an Dr. Christian Templin

Zuletzt aktualisiert am 09. Dezember 2021 Erstmals publiziert am 21. Juli 2011

Die Schweizerische Gesellschaft für Kardiologie verleiht jedes Jahr den mit CHF 30'000 dotierten Cardiovascular Biology Preis an hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Herz-Kreislaufforschung. Dr. Christian Templin, Facharzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Kardiologie am UniversitätsSpital Zürich, erhielt den renommierten Preis 2011 für die Entdeckung einer weiteren Genmutation, die Herzrhythmusstörungen hervorruft oder sogar zum plötzlichen Herztod führen kann.

Dr. Christian Templin, Facharzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Kardiologie des UniversitätsSpitals Zürich, hat anlässlich der Tagung der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie in Basel den mit CHF 30’000 dotierten Cardiovascular Biology Preis 2011 der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie erhalten. Das internationale Kuratorium prämierte seine Arbeit «Identification of a novel lossoffunction calcium channel gene mutation in short QT syndrome (SQTS 6)». Diese wurde im European Heart Journal als Fast-Track Publikation veröffentlicht (Eur Heart J. 2011 May; 32(9):1077-88). Als Fast-Track werden Forschungsarbeiten publiziert, die klinisch von grosser Wichtigkeit oder Dringlichkeit sind.

Das «Short QT Syndroms» ist eine im Jahre 2000 erstmals beschriebene genetisch verursachte Ionenkanalstörung des Reizleitungssystems des Herzens, die zu Herzrhythmusstörungen bis hin zum plötzlichen Herztod führen kann. Diese Erkrankung kann in jedem Lebensalter auftreten und ist durch eine im EKG sichtbare, verkürzte Erregung (kurze QT-Zeit) charakterisiert. Das «Short QT Syndrom» kann stark variieren und ist genetisch noch nicht vollständig beschrieben, weshalb die Diagnosefindung oft schwierig ist. Bisher waren fünf Genmutationen für diese Erkrankung bekannt. Dr. Christian Templin ist es gelungen, in Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären und internationalen Forscherteam, eine zusätzliche Mutation in einem Kalziumkanal kodierenden Gen zu identifizieren und zu charakterisieren. Diese Entdeckung ist somit die sechste Genmutation für das «Short QT Syndrom».

Anstoss für die Untersuchungen gab eine junge Patientin, die einen Herzstillstand dank sofortiger Wiederbelebungsmassnahmen überlebt hatte, bei der eine kurze QT Zeit im EKG festgestellt wurde. Das genetische Screening der Patientin und deren Familienmitglieder zeigte eine bisher noch nicht bekannte Genmutation, welche dominant vererbt wird und für das «Short QT Syndrom» verantwortlich ist.

Die Arbeit trägt wesentlich zu einem besseren Verständnis der Entstehung dieses noch relativ neuen Krankheitsbildes bei. Zudem können Patienten mit potentiellen lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen identifiziert und präventiv behandelt werden.

Für weitere Auskünfte steht Ihnen Dr. Christian Templin, Facharzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Kardiologie, am 21.07.2011 von 10.00 bis 12.00 Uhr über die Telefonnummer +41 44 255 86 20 zur Verfügung.